Stahlpreis Warmband sinkt auf 920 Euro je Tonne (1.000 kg)

01.12.21

Stahlpreis Warmband sinkt auf 920 Euro je Tonne (1.000 kg)

Die Stahlpreisentwicklung setzt ihre Talfahrt im Dezember 2021 fort, und so sinkt der Warmbandpreis auf den nordwesteuropäischen Kernmärkten auf 920 Euro je Tonne. Geht es zurück auf das Preisniveau des Frühjahres bei 785 Euro?

Wegen des Halbleiter-Mangels und stillstehenden Bändern haben die Automobilproduzenten in der zweiten Jahreshälfte 30% weniger Stahl nachgefragt. Das bei den Stahlproduzenten liegengebliebene Warmband bahnte sich seinen Weg auf den Spotmarkt. Dort sank der Stahlpreis seit Jahresmitte um 250 Euro je Tonne (-21%).

Stahlpreis Entwicklung Diagramm 2021 mit Prognose 2022

Derweil machen die Autohersteller Fortschritte aus der Chip-Misere rauszukommen. Allerdings könnten wegen immer strikter werdenden Lockdowns Normalisierungen der Produktion und Stahlnachfrage länger auf sich warten lassen. 

Das wäre eine weitere Hiobsbotschaft für die stahlverarbeitenden Zulieferer der Automobilhersteller (OEM). "Der OEM sagt die Abnahme kurzfristig ab, und der Lieferant kann sehen, wo er bleibt", schildert Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Industrieverband Blechumformung (IBU), den Frust der Zulieferer.

70 Prozent der IBU-Mitgliedsunternehmen geben den Automobilhersteller in puncto Zuverlässigkeit die Note "mangelhaft".

Das Basisszenario für den Wirtschaftsausblick bleibt trotz Lockdown-Risiken positiv. 2022 wird deutsche Wirtschaft noch einmal überdurchschnittlich um 2-3% wachsen, sagen die Forschungsinstitute. Ein etwaiger Rückgang des Warmbandpreises auf 800 Euro dürfte daher nur von kurzer Dauer sein.