Stahlpreise und Stahlmarkt im Dezember 2021

06.12.21

Stahlpreise und Stahlmarkt im Dezember 2021

ArcelorMittal hat mit seinen Verkaufspreisen für Warmband zu hoch gepokert. Statt der anvisierten 1.080 Euro je Tonne liegen die Verkaufspreise aktuell für im Januar 2022 ausgelieferte Bestellung bei 980-1.000 Euro, berichtet MetalMiner. Kleinere Abnahmemengen gehen für 1.050 Euro weg.

Im Durchschnitt lag der Verkaufspreis für Warmband ex-works Ruhr laut Platts im November bei 995,95 Euro. Damit setzte sich der fallende Trend der Stahlpreisentwicklung fort. Im Oktober hatte der durchschnittliche Verkaufspreis bei 1.032.80 Euro gelegen. Im Juli waren es 1.172,64 Euro.

In den USA sinken die Warmbandpreise auf den niedrigsten Stand sei Juni, meldet Fastmarkets. Die heimischen Stahlhersteller müssten mit importiertem Stahl, der zu tiefen Preisen angeboten wird, konkurrieren und die Verkaufspreise senken.

Diagramm Stahlpreis Entwicklung Warmband Euro/Tonne

Laut Steel Benchmarker hatte der US-Warmbandpreis per 22. November 2021 bei 2.006 US-Dollar je Tonne (1.000 kg) gelegen. Inzwischen dürfte der Warmbandpreis unter 2.000 Dollar gefallen sein.

Überdies ist die Verhandlungsposition der Stahleinkäufer wegen deutlich gesunkenen Rohstoffpreisen gestärkt:

  • Der Eisenerzpreis ist bereits seit einer ganzen Weile am sinken. Seit Jahresmitte 2021 vergünstigte sich Eisenerz mit einem Gehalt von 62% von 220 US-Dollar je Tonne auf zuletzt 100 Dollar.
  • Der Kokskohlepreis sank seit Mitte September von 330 Dollar auf 250 Dollar.

Damit wird die Stahlherstellung über die Hochofenroute günstiger, was für einen weiteren Rückgang der Stahlpreise spricht. Gleichwohl bleibt das Basiszenario der meisten Martktteilnehmer, dass die Stahlpreise im ersten Quartal 2022, auch wegen der dann wieder höheren Nachfrage der Automobilindustrie, wieder steigen werden.