Stahlnachfrage zieht im weiteren Jahresverlauf an
Region | Stahlpreis | Datum | Quelle |
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Nordeuropa | 922 € | 31.12.21 | Platts |
Italien | 836 € | 31.12.21 | Platts |
Nordeuropa | 870 € | 10.01.22 | Argus/Globex |
Die Stahlpreise für warmgewalzten Stahl (HRC) aus europäischen Hochöfen liegen aktuell bei 870-900 Euro je Tonne (1.000 kg). Auf den EU-Stahlmärkten sei trotz des Endes der Winterferien wenig los, meldet Fastmarkets.
Seit Jahresmitte 2021 sank die Stahlpreisentwicklung für Warmband um 25%. Warmband wurde seinerzeit auf dem Spotmarkt für knapp 1.200 Euro gehandelt. Aktuell würde er nicht mehr als 900 Euro ex-works Ruhr bezahlen, zitiert Platts einen deutschen Stahlhändler.
Der Abgabedruck auf Warmband ist deutlich stärker als auf kaltgewalzte und feuerverzinkte Stähle. Ursache sind die merklich gestiegenen Warmband-Importmengen aus Russland, der Türkei und Indien.
Ausblick
"Im zweiten Quartal werden wir eine bessere Nachfrage und höhere (Stahl-)Preise sehen als jetzt sehen", ist sich der Vertreter eines Stahlherstellers sicher.
Der konjunkturelle Ausblick ist ziemlich gut. Die Frühindikatoren für Deutschland und den Euroraum zeigen laut dem Sentix-Index einen Wirtschaftsboom an.
Starke Impulse gehen von Deutschland aus. Die jüngste Pandemiewelle hat den Dienstleistern zugesetzt, während die für das Land so wichtige Automobilindustrie wegen eines Halbleitermangels deutlich unter Kapazität produziert.
Beide Problemfelder werden sich im weiteren Jahresverlauf abschwächen. Auf dem Bau ist die Lage ohnehin gut geblieben. Die Stahlnachfrage dürfte somit nach der kalten Jahreszeit deutlich steigen.