Warmband

Warmgewalzter Stahl hat sich im März um 43% verteuert. Bei knapp 1.400 Euro je Tonne liegt der Stahlpreis aktuell. Zum Vergleich: Am 1. März 2022 waren es 970 Euro.

Die Kosten für die Stahlherstellung über die Hochofenroute habe sich in den letzten drei Wochen um 150 Euro je Tonne erhöht, berichtet Argus. Hinzu kommen sehr stark gestiegene Energie- und Transportkosten.

Der wichtigste Kunde der Stahlhersteller steht vor großen Herausforderungen: Die Automobilindustrie musste zuletzt die Bänder wegen fehlenden Kabelbäumen aus der Ukraine stoppen. Inzwischen laufen die Bänder wieder.

Als hartnäckigeres Problem dürften sich die nochmals deutlich gestiegenen Stahlpreise erweisen. Die Autoproduzenten hatten zu Jahresbeginn eingelenkt und covidbedingte Preisaufschläge von 500 Euro je Tonne akzeptiert.

Die Lager der Stahl-Service-Center, die die Autohersteller und ihre Zulieferer versorgen, sind aktuell noch recht gut gefüllt. Das könnte sich allerdings nach Ostern ändern.

Die neu zu verhandelnden (deutlich höheren) Stahlpreise würden sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette vollstrecken und für die betroffenen Unternehmen extrem teuer werden, erwartet Argus.

Europa plötzlich teurer

Zwischen Europa und den USA haben sich die Bandstahlpreise in den letzten Wochen und Monaten erdrutschartig verschoben. Auf dem US-Stahlmarkt kostet warmgewalzter Stahl aktuell 1.500 US-Dollar bzw. 1.357 Euro je Tonne (1.000 kg).

Noch im Oktober 2021 hatte US-Warmband 2.143 Dollar/1.855 Euro – europäisches 1.040 Euro gekostet. Inzwischen ist in Europa produzierter Stahl um etwa 40 Euro je Tonne teurer.

Das trübt die Exportperspektiven ein: Vor allem deutsche- und niederländische Stahlhersteller standen bereit, mehr in die USA zu exportieren. Hintergrund: Die EU hatte sich mit der Biden-Regierung Ende 2021 auf eine Abschaffung der Trump-Strafzölle verständigt.