Stahlpreise steigen weiter, erwartet deutscher Stahlhandel
Die Stahlpreise sind wegen des vierten EU-Sanktionspakets weiter am steigen. Auf dem Flachstahlmarkt gebe es aktuell nur Angebote von ArcelorMittal und des italienischen Herstellers Arvedi, meldet Fastmarkets. Sie böten warmgewalzten Stahl für 1.300-1.350 Euro je Tonne an.
Die Europäische Kommission wird ein Importstopp auf Stahl- und Eisenerzprodukte russischer Herkunft verhängen. Mit der Schwerindustrie ziele man auf einen zentralen Wirtschaftssektor Russlands. Ihm würden künftig Milliardeneinnahmen fehlen. Ziel sei es, dass die Bürgerinnen und Bürger der EU nicht Putin's Krieg finanzierten, teilt die Brüsseler Behörde mit.
Gelingt es Stahlproduzenten aus China und Indien den fehlenden russischen Stahl auszugleichen, könnten die stark gestiegenen Stahlpreise in der EU bald ein Plateau finden. Indien hatte seine Ausfuhren in die EU im letzten Jahr bereits verdoppelt.
Stahlpreis Ausblick
Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS) sieht höhere Stahlimporte aus Asien skeptisch. Die Frachtraten seien weltweit um ein Mehrfaches gestiegen. Dies mache Lieferungen aus entfernten Regionen unrentabler, erläutert BDS-Vorstand Oliver Ellermann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Hinzu kommt: Die Ukraine dürfte zwar weiterhin Stahl in die EU verkaufen. Sie kann es aber natürlich nicht wegen des Kriegs. Metinvest und Azovstal haben die Stahlherstellung unterbrochen.
Laut BDS werden die bereits vor Kriegsausbruch wegen der Corona-Pandemie auf hohem Niveau gelegenen Stahlpreise in den kommenden Wochen und Monaten weiter steigen.