Stahlpreis Prognose: Mehrheit erwartet Anstieg im April

05.04.22

Stahlpreis Prognose: Mehrheit erwartet Anstieg im April

Die Entwicklung der Stahlpreise in Deutschland geht laut Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern im April nach oben. Stahlerzeugung und Lagerbestände seien am sinken und leisteten damit einem weiteren Anstieg der Stahlpreise Vorschub, besagt eine Umfrage von S&P Global Commodity Insights.

Nordeuropäisches Warmband kostete per 29. März 1.413 Euro je Tonne ex-works Ruhr. Das waren 433 Euro (+44%) mehr als in der ersten Februarhälfte. Noch haben die Stahlveräufer genügend auf Lager. Europäische Distributoren verfügten über ausreichende Bestände an Bandstahl, meldet Fastmarkets.

Diese Lagerbestände würden sich im April laut der Umfrage "signifikant verringern". Darüber hinaus herrscht große Einigkeit, dass die Flachstahlerzeugung wegen drastisch gestiegenen Energiekosten geringer ausfallen werde.

Nicht alle rechnen mit noch höheren Stahlpreisen. Die Hamsterkäufe gingen zurück. Angesichts des bereits stattgefundenen Anstiegs von 44% würden sich die Preise im April seitwärts bzw. abwärts entwickeln, erwarten einige wenige Händler und Hersteller.

Die jüngste Entwicklung des nordwesteuropäischen Warmbandkontraktes untermauert diese Einschätzung. Der Kontrakt für Mai 2022 sank in den letzten zwei Wochen von 1.575 Euro auf 1.300 Euro.

Liniendiagramm Stahlpreisentwicklung Warmband 2022

Derweil bereitet die EU-Kommission ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland vor. Dies werde neben Luxusgütern und Kerosin auch den Handel mit Stahlprodukten weiter einschränken, heißt es aus EU-Kreisen.

Die Unsicherheit bleibt ausgesprochen hoch. Es rumort, dass größere Stahlhersteller die Produktion für einige Wochen aussetzen könnten.

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