Die Stahlpreise für feuerverzinkten Stahl und kaltgewalzten Stahl liegen am Ende des 3. Quartals 2022 um 115-130 Euro unter den Produktionskosten. Der Handel ist wegen hohen Lagerbeständen und schwacher Nachfrage für Autos und Weiße Ware ausgetrocknet.
Bei 870 Euro je Tonne frei Werk Ruhr lag der Spotpreis für feuerverzinkten Stahl (HDG) am 28. September. Kaltgewalzter Stahl (CRC) kostete 835 Euro. Europäische Stahlhersteller würden aufgrund der hohen Produktionskosten kein Interesse an Verkäufen der beiden Downstream-Stahlsorten haben, erläutert Platts.
"Der Preis für HDG muss mindestens 1.000 Euro frei Werk betragen, um die Kosten zu decken. Und für CRC beträgt der Mindestpreis, den die Stahlhersteller benötigen, 950 Euro frei Werk", erläutert der Mitarbeiter eines Stahlherstellers.
Laut den Spotpreis-Erhebungen von Fastmarkets kostete feuerverzinkter Stahl Ende September 870-890 Euro. Für Kaltband gibt man 830-850 Euro an. Die Endkunden würden keinerlei Preiserhöhungen akzeptieren. Testläufe der Stahlhersteller, die Preise zu erhöhen, liefen daher ins Leere.
Japanische Stahlhersteller versuchen derzeit recht aggressiv mit ihrem schwachen Yen Downstream-Stahl in die EU zu drücken. Importiertes Kaltband, das zu Beginn des 1. Quartal 2023 ausgeliefert wird, ist für 770 Euro cfr Italien verfügbar. Der Yen hat sich seit Mitte März 2022 um 15% gegenüber dem Euro abgeschwächt.
