Stahlpreis Prognose 2023: Es geht aufwärts
Die Stahlpreise in Deutschland werden im September laut Stahlherstellern und Händlern steigen. Hohe Produktionskosten zusammen mit breitgefächerten Angebotsverknappungen sind die Antriebsfedern, zeigt eine Umfrage von Platts.
Nordeuropäisches Warmbreitband kostete per 9. September 760 Euro je Tonne. Das waren 30 Euro weniger als am Vortag. Gleichwohl bleibt die Stahlpreisentwicklung aufwärtsgerichtet. Der Spotpreis ist 60 Euro höher als Ende August.
Die Stahlpreise werden steigen, sind sich Hersteller und Händler relativ sicher. Der diese Erwartungen abbildende Index kletterte im September auf 75 Punkten. Im August hatte das Umfragergebnis ein verhalteneres Bild mit 54 Punkten gezeigt.
Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte nordwesteuropäische Warmbandkontrakt ist seit Ende August ununterbrochen am steigen. Er legte seitdem um 97 US-Dollar auf 835 Dollar (827 Euro) zu.
Eine Verringerung der Stahlproduktion sei laut Marktteilnehmern erforderlich, um die schwache Stahlnachfrage mit dem Angebot in Einklang zu bringen, berichtet Kallanish.
Rezession
"Mit den hohen Importpreisen für Energie rollt eine konjunkturelle Lawine auf Deutschland zu. Vor allem energieintensive Produktionen (...) werden mit Wucht getroffen", meldet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
Laut dem europäischen Stahlverband (Eurofer) stehe wegen den hohen Energiekosten die "Lebensfähigkeit der Stahlerzeugung in Europa" auf dem Spiel. Stahlhersteller aus Drittländern mit geringeren Strom- und Gaspreisen wären im Vorteil. Sie könnten "zu verzerrten Preisen massiv in die EU exportieren", reklamiert Eurofer.
Ausblick
Die Stahlhersteller werden versuchen durch eine Verringerung des Angebots die Stahlpreise hochzubekommen. Kein leichtes Unterfangen, als der Stahlnachfrage stets die größte Bedeutung bei der Bestimmung der Stahlpreise zukommt.
Wegen der Rezession sowie unvermindert hohen Lagerbeständen stahlverarbeitender Unternehmen und Distributoren fehlt dem Aufwärtstrend der Stahlpreisentwicklung der Pep.