Stahlpreis Prognose: Dezember stabil, danach rauf

06.12.22

Stahlpreis Prognose: Dezember stabil, danach rauf

Die Stahlpreise für Flacherzeugnisse werden in den ersten Monaten des Jahres 2023 um 20-30 Euro je Tonne steigen, veranschlagt ein Händler gegenüber Fastmarkets. Demzufolge dürfte der Warmbandpreis von aktuell 610 Euro auf 640 Euro Tonne anziehen. Es gibt klare Indizien, dass es schneller nach oben geht.

"In der kurzen Sicht erwarten Marktteilnehmer Preiserhöhungen bei Flacherzeugnissen", meldet Platts. In Nordeuropa und Südeuropa sei die Stahlnachfrage zuletzt gestiegen. Sinkende Lagerbestände von Distributoren motivierten diese zu Käufen, erläutert der Stahlpreis-Branchendienst.

Diagramm Stahlpreis Entwicklung 2018-2022 mit Prognose Linie 2023

Ende November wendet sich das Blatt, die Stahlpreise hören auf zu fallen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise liegen mit 605-620 Euro immer noch weit unter dem Niveau bei Jahresbeginn. Im Januar hatten Stahlabnehmer für Warmband 910 Euro bezahlt. Die extremen Angebotsengpässe des Sommers 2021, als Warmband 1.200 Euro gekostet hatte, waren dabei sich zu verflüchtigen.

Dann kam der Ukraine-Krieg, und es folgte ein historisch beispielloses Auf und Ab der Stahlpreisentwicklung. Mit der Bodenbildung Ende November ist auch dieses Kapitel abgeschlossen. Die Normalisierung des Stahlmarktes beginnt Anfang 2023, ausgehend von zu tiefen Preisen. Anfang 2022 war es noch umgekehrt.

An der Metallbörse gehandeltes Warmband zeigt für das 1. Quartal 2023 einen steileren Anstieg als 20-30 Euro an. Der im März 2023 fällig werdende Kontrakt steigt aktuell mit 735 Euro auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Der Kontrakt hatte bereits Mitte November, zwei Wochen vor dem Spotpreis, bei 655 Euro die Talfahrt beendet.

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