Stahl Ausblick: Erst hoch, dann noch höher
Wegen gut gefüllten Auftragsbüchern gewinnen Stahlhersteller die Oberhand. ArcelorMittal schreitet mit einer kräftigen Preiserhöhung voran. Entsprechend hoch sich die Chancen, dass Thyssenkrupp, Salzgitter und Co. nachziehen und warmgewalzter Stahl demnächst überall mehr als 800 Euro je Tonne kostet.
Plötzlich sind Flacherzeugnisse knapp und teuer. ArcelorMittal habe seinen Verkaufspreise für Warmband europaweit um 40 Euro auf 820 Euro heraufgesetzt, meldet Kallanish. Die Stahlnachfrage in Europa wird nach Einschätzung von ArcelorMittal in diesem Jahr um 1,5% steigen.
Nordeuropäisches Warmband kostete 765 Euro per 10. Februar. Das waren 10 Euro mehr als in der Vorwoche und 75 Euro (+11%) mehr gegenüber dem Vormonat. Stahlhersteller versuchten die Preise auf 800 Euro zu bekommen. Ihre Kunden machten da bisher nicht mit, als sie ihre Vorräte im Dezember und Januar "substanziell" aufgestockt hätten, erläutert Platts.
In Italien kostete Warmband 755 Euro und damit 10 Euro weniger als im Norden. Im dritten und vierten Quartal 2022 waren italienische Erzeugnisse zeitweise 10-20 Euro teurer als deutsche. Der an der Globex gehandelte nordwesteuropäische Warmbandkontrakt für März 2023 stieg zu Wochenbeginn auf 805 Euro (5-Monatshoch).