Der Stahlpreis wird nach Einschätzung von Metallexperten seinen Anstieg unterbrechen und im verbleibenden ersten Quartal 2023 sinken. Aktuell kostet warmgewaltzer Stahl in Deutschland 785 Euro pro Tonne (1.000 kg). Im November waren es 605 Euro.

Infolge zahlreicher außer Betrieb gesetzter europäischer Hochöfen und Lageraufstockungen von Distributoren kam es zu einem steilen Anstieg der Stahlpreisentwicklung. Von 605 Euro kletterte der Stahlpreis bis Ende Februar auf 785 Euro (+30%). Wer seine Vorräte runterlaufen ließ, war in Sorge Anfang 2023 auf dem Trockenen zu sitzen. Diese Distributoren mussten dann laut Stahlherstellern im Januar verstärkt ordern und haben mit diesen Käufen zu dem merklichen Anstieg der Stahlpreise beigetragen.

Stahlpreis Prognose

"Bandstahlkäufer zweifeln an, ob das aktuelle Preisniveau gehalten werden kann", meldet MEPS. Die Automobilindustrie sei nicht voll ausgelastet. Überdies nähmen Stahlhersteller Hochöfen wieder in Betrieb, was das Stahlangebot vergrößere. Gegenwind komme auch von dem schwachen chinesischen Stahlmarkt. Das drücke auf die internationalen Stahlpreise, erfährt die Metallberatungsgesellschaft aus Marktkreisen.

Die Stahlpreisentwicklung ist inzwischen seit drei Monaten am steigen. Auf die letzte Erhöhung auf knapp 800 Euro könnten jedoch Seitwärtsbewegung und Talfahrt folgen, bedenkt man, dass der Anstieg auf Lageraufstockungen der Distributoren fußte und nicht auf Käufen der Endabnehmer.