Der Preisanstieg bei Betonstahl ist wegweisend. Plötzlich kommt Bewegung in die Stahlpreisentwicklungen. Betonstahl kostet einen Fünfzig-Euro-Schein mehr. Ist das erst der Anfang? Oder haben sich die Hersteller übernommen?

"Stahlhersteller haben angekündigt, Preiserhöhungen für Betonstahlprodukte in Nordeuropa anzustreben", meldet Fastmarkets. "Gemeldete Preiserhöhungen für Betonstahl liegen bei 30-50 Euro je Tonne in Nordeuropa."

• Die Betonstahlpreise traten den gesamten Februar bei 720 Euro auf der Stelle.
• Laut einer Preismeldung von Platts kostete Betonstahl in Nordwesteuropa 705 Euro ab Werk per 1. März 2023.
• Die von Fastmarkets ermittelte Preisspanne für Nordeuropa war 710-730 Euro inklusive Lieferung per 27. Februar 2023.
• Die Stahlschrottpreise sind am steigen. Stahlneuschrott (E8) kostet in Deutschland aktuell 390-400 Euro (+10 Euro), Stahlaltschrott (E1) 360 Euro (+10 Euro).
• Die Stahlschrottpreise dürften im März um weitere 30 Euro steigen, erwartet Kallanish.

Pro und Contra

Aktuelle und potenzielle Betonstahlkäufer seien bislang nicht bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Marktteilnehmer hätten auf die Preiserhöhungen mit einer geringeren Nachfrage reagiert, meldet Fastmarkets.

Andererseits sind sich Stahlabnehmer weitgehend einig, dass die Betonstahlpreise nicht sinken werden. Aus der Türkei kommt wegen den Erdbebenfolgen kaum Stahl. Überdies ist der März mit seinen höheren Temperaturen normalerweise ein recht nachfragestarker Monat für Betonstahl.

Walzdraht

Die Stahlpreise für Walzdraht sinken in Nordeuropa um 10 Euro auf 680-720 Euro je Tonne. "Walzdraht notierte im Monatsmittel (Februar) insbesondere aufgrund der schwachen europäischen Bauindustrie um 40 €/t niedriger, meldet die Deutsche Industriebank (IKB).

Anders als bei Betonstahl werden Langstahlhersteller laut Marktktreisen nicht versuchen die Walzdrahtpreise im März merklich anzuheben. Es ginge in erster Linie darum die Preise stabil zu halten und vielleicht die einer oder andere kleine Preiserhöhung durchzusetzen.