Betonstahl Prognose: Preise steigen im April schnell

27.03.23

Betonstahl Prognose: Preise steigen im April schnell

Betonstahl und Stahlschrott machen etwas Seltsames: Bewehrungen treten trotz rückläufiger Elektrostahlproduktion bei 710-740 Euro je Tonne auf der Stelle. Stahlneuschrott (E8) verteuert sich hingegen auf 420 Euro, Stahlaltschrott (E1) auf 390 Euro (beide +20-30 Euro gegenüber Februar 2023).

"Die Preise für Langerzeugnisse auf dem nordeuropäischen Markt haben noch nicht vollständig auf die deutlich gestiegenen Schrottpreise reagiert", berichtet Fastmarkets unter Verweis auf Marktkreise.

Stahlpreis Entwicklung Linienchart mit Aufwärts-Prognose

Die Elektrostahlproduktion war in den ersten beiden Monaten mit 1,74 Millionen Tonnen um 13,3% niedriger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl sei die Elektrostahlproduktion gegenwärtig "besonders stark rückläufig".

Versuche der Betonstahlhersteller, mit dieser Angebotsverknappung die Preise hochzubekommen, scheitern bislang. Zwar haben die Langstahlhersteller offiziell ihre Verkaufspreise für Betonstahl um 20 Euro je Tonne erhöht. Die Preiserhöhung wurde aber nur von wenigen Käufern akzeptiert.

"Order im Wohnungsbau weiter im freien Fall", meldete der Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) im letzten Monat. "Die Auftragsbestände gehen jetzt zügig in die Abarbeitung und die Anschlussaufträge für die Betriebe fehlen", warnt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Es gibt allerdings Grund zur Hoffnung: Dem heute veröffentlichten ifo-Geschäftsklimaindex zufolge hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im März verbessert. "Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen", erläutert ifo-Präsident Clemens Fuest.

Fazit

Gestiegene Stahlschrottpreise bei einer merklich rückläufigen Elektrostahlproduktion zeigen einen baldigen Anstieg der Betonstahlpreise an. Noch ist Betonstahl aus nordeuropäischen Hochöfen mit 725 Euro so günstig wie zuletzt im Mai 2021.

Wie rasch die Hersteller höhere Verkaufspreise durchsetzen, wird von der Stärke der Frühjahrsbelebung der Baubranche abhängen. Der auf mehr als 2.000 Meldungen von Bauunternehmen basierende ifo-Geschäftsklimaindex für das Bauhauptgewerbe konnte im März den dritten Monat in Folge steigen. Damit liegt ein bestätigter Aufschwung vor.

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