Stahlpreis Prognose: April hoch, danach runter

13.04.23

Stahlpreis Prognose: April hoch, danach runter

Die Entwicklung der Stahlpreise in Deutschland zeigt laut Stahlherstellern und Händlern im April nach oben. Die Lage ist für die Stahlabnehmer nicht mehr so aussichtslos wie noch im März. Der Preisanstieg verlangsamt sich, zeigt eine Umfrage von S&P Global.

In nordeuropäischen Hochöfen hergestellter warmgewalzter Stahl wird aktuell für 830-860 Euro je Tonne gehandelt. Den genaue Spotpreis war 855 Euro per 11. April, meldet Fastmarkets. Das waren 50 Euro mehr als Anfang März und 150 Euro (+21%) mehr als zu Jahresbeginn.

Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Warmbandkontrakt für Europa stagniert nach Ostern bei 926-927 US-Dollar (850 Euro). Seit Anfang April legte die Stahlpreisentwicklung 2% zu.

Die Stimmung auf dem Stahlmarkt ist dabei sich zu drehen. Zwar rechnen Stahlhersteller und Händler mit einer Fortsetzung des Preisanstiegs. Allerdings sind sie sich ihrer Sache nicht mehr so sicher wie noch im März. Der von S&P Global erhobene Preiserwartungsindex sinkt im April 10 Punkte auf 65 Zähler.

Langstahl

Der Stahlpreis für Bewehrungen (Betonstahl) aus nordwesteuropäischen Hochöfen war 700 Euro je Tonne per 5. April. Das waren 10 Euro weniger als in der Vorwoche. Der Trend zeigt nun wieder leicht nach unten. Anfang 2023 hatte Betonstahl 745 Euro gekostet.

Anhaltend tiefe Gas- und Strompreise engen den Spielraum der Betonstahlhersteller, höher Preise durchzusetzen, ein. Der für den Gashandel richtungsweisende niederländische Terminkontrakt TTF notiert aktuell bei 43 Euro je Megawattstunde – nach 136 Euro im Dezember 2022 und 339 im August 2022.

Versuche der Langstahlhersteller wegen gestiegenen Stahlschrottpreisen die Verkaufspreise hochzubekommen, scheitern bislang am Widerstand der Käufer.

In den Unternehmen, die man dem Bauhauptgewerbe zurechnet, hat sich die Stimmung im März aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex bleibt aber auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Der Bau-Boom der vergangenen Jahre fordert damit weiterhin seinen Tribut.

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