Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg): Es geht runter

02.05.23

Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg): Es geht runter

Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl sinkt in Westeuropa um 17 Euro auf 840 Euro je Tonne, meldete Steel Benchmarker per 24. April. Es ist der erste größere Rückgang der im 2-Wochen-Rhythmus erhobenen Stahlpreisentwicklung im laufenden Jahr. Geht es weiter abwärts?

"Die Mehrheit der europäischen Hersteller bietet aufgrund von technischen Problemen, planmäßigen Wartungsarbeiten und vollen Auftragsbüchern keine Flachprodukte an", erläutert Platts. Überdies hielten sich Käufer in der Erwartung weiter rückläufiger Preise zurück.

2022 fiel die Stahlnachfrage in der EU um 7,4% auf 143 Millionen Tonnen. 2023 sei ein weiterer Rückgang auf 142 Millionen Tonnen zu erwarten, sagt der Chef von Metals Consulting International (MCI), Alexander Siryk. Steigende Zinsen, Wechselkursunsicherheiten und der Emissionsrechtehandel beeinträchtigten die Stahlnachfrage.

Das Frühjahr war geprägt von einem steilen Anstieg der Stahlpreisentwicklung. Warmband verteuerte sich um 191 Euro auf 857 Euro. Nach Ostern begann dann die Gegenbewegung. Laut den Spotpreisen von Platts setzte der Abwärtstrend bereits zu Beginn des zweiten Quartals bei 860 Euro ein. Warmband in Nordeuropa kostete dem Branchendienst zufolge 820 Euro per 27. April.

Diagramm Stahlpreisentwicklung Warmband Dezember 2022 bis Mai 2023

Stahlschrott, US-Warmband

Der Stahlschrottpreis für Neuschrott (Sorten 2/8) war in Deutschland gemäß Kallanish Ende April stabil mit 385 Euro je Tonne. Schwerer Stahlaltschrott (E3): 390 Euro, Shredderstahlschrott (E40): 395 Euro. Für Mai zeichne sich wegen niedriger Nachfrage ein Rückgang der Stahlschrottpreise ab.

Auf dem US-Stahlmarkt sind die von Clevelands Cliffs angeführten Preiserhöhungsrunden beendet. Der Stahlpreis je Tonne (1.000 kg) lag hier Ende April aktuell bei 1.211 US-Dollar bzw. 1.101 Euro. Der Rückgang des zweiwöchig erhobenen Stahlpreises ist mit 40 Dollar (36 Euro) mehr als doppel so hoch wie in Europa.

Der ISM-Einkaufsmangerindex für das Verarbeitende Gewerbe der Vereinigten Staaten lag bei 47,1 Punkten, teilt das Institute for Supply Management am 1. Mai mit. Die Rückkehr über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten lässt damit weiter auf sich warten. Das letzte Mal war die US-Industrie im Oktober 2022 auf Expansionskurs.

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