Stahl wird günstiger feilgeboten - den Käufern gefällt's

15.05.23

Stahl wird günstiger feilgeboten - den Käufern gefällt's

Der chronische Anstieg der Flachstahlpreise wird zügig rückgängig gemacht. Die Langstahlpreise für Bewehrungen werden von einem Abwärtstrend in die Tiefe gezogen. Die Preisspirale nach unten hat ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht.

Nordeuropäisches Warmbreitband kostete per 11. April 800 Euro je Tonne. Das waren 20 Euro weniger als in der Vorwoche und 60 Euro (-7,0%) weniger gegenüber dem Beginn des 2. Quartals 2023.

Weil sie von einem weiteren Preisrückgang ausgingen, seien Käufern nicht gewillt zu ordern, meldet Platts. Die EU-Inlandspreise würden überdies von fallenden Quotierungen für importierten Stahl nach unten gezogen.

Diagramm Stahlpreisentwicklung Warmband November 2016 bis Mai 2023

Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte nordwesteuropäische Warmbandkontrakt sank seit Monatsbeginn um 52 US-Dollar auf 863 Dollar (785 Euro).

Langerzeugnisse, US-Warmband

Der Handel mit Baustählen ist ausgetrocknet. An der LME sank der Kontrakt für türkischen Betonstahl zwischen Anfang März und Mitte Mai von 773 Dollar auf 613 Dollar (-20,7%).

In der EU ansässige Langstahlhersteller treten immer stärker in Konkurrenz zueinander. So habe ein spanischer Hersteller laut Marktkreisen Betonstahl für 670 Euro cfr in Skandinavien angeboten.

Man kann davon ausgehen, dass deutsche Betonstahlstahlhersteller inzwischen für weniger als 700 Euro abgeben, sollten sie eine ernsthafte Anfrage erhalten.

"Europäische Käufer sind aufgrund des stetigen Abwärtstrends weitgehend nicht interessiert etwas zu kaufen", meldet Eurometal. Ein Boden bei den Stahlpreisen für Langerzeugnisse sei nicht in Sicht.

Die Entwicklung der Stahlpreise in den USA geht laut Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern im Mai nach unten. 76% rechneten mit einem Rückgang, zeigt eine Umfrage von S&P Global Commodity Insights.

Der Stahlpreis je Tonne (1.000 kg) liegt hier aktuell bei 1.194 US-Dollar bzw. 1.085 Euro. Anders als in Europa sind die US-Warmbandpreise erst seit Mitte April, als sie bei 1.260 Dollar gipfelten, am sinken.

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