Stahlpreise und Stahlmarkt im Juni 2023
Die Stahlpreise für Warmband setzen Anfang Juni ihre Talfahrt auf 725 Euro je Tonne fort. Betonstahl vergünstigt sich auf 640 Euro. In Deutschland werden die Stahlpreise weiter fallen, zeigt die monatliche Umfrage von S&P Global.
"Der Markt ist schwach, die Nachfrage sehr gering. Ich könnte mir vorstellen, dass die (Betonstahl-) Preise weiter sinken", informiert ein Stahlhändler den Branchendienst Fastmarkets. Es würde kaum etwas gekauft, alle warteten ab, so der Insider.
In Deutschland, Benelux und Frankreich müssen Flachstahlhersteller an der Preisschraube drehen. Warmband wurde binnen Monatsfrist um 95 Euro je Tonne günstiger. "Die geringe Nachfrage dürfte die Preise für Warmband in der EU weiter senken", sagt Platts.
Auf der Verkäuferseite hat man keine andere Wahl als sich mit den sinkenden Stahlpreisen abzufinden. Die Abschläge sind die größten seit dem 4. Quartal 2022.
Aufgrund einer Angebotsverknappungen wegen mehreren Hochöfenbränden in ArcelorMittal-Werken konnten die Hersteller den Spotpreis bis zum Ende des ersten Quartals bei 860 Euro halten.
Man hatte den Luxus nicht mit tieferen Preisen auf den Spotmarkt zurückzukommen. Das hat sich inzwischen geändert. Die deutschen Stahlhersteller sind am Spotmarkt und haben ihre Warmbandpreise auf 720-730 Euro ab Werk Ruhr gesenkt.
Überdies waren Preissenkungen unausweichlich, um mit importierten Warmband aus Asien, das für unter 600 Euro inklusive Lieferung angeboten wird, mithalten zu können. Ansonsten hätten die Hersteller Marktanteile eingebüßt.
Betonstahlhersteller können laut eigenen Aussagen zu dem aktuellen Preisniveau von 640-650 Euro nicht profitabel produzieren. Laut Fastmarkets haben sie jedoch immer noch eine Gewinnmarge, auch wenn diese sehr gering ausfalle.