Stahlpreis Prognose: Es geht aufwärts
Die Entwicklung der Stahlpreise geht laut Stahlherstellern und Händlern im September nach oben. Die Lage hat sich gegenüber August merklich aufgehellt, zeigt die neue Umfrage von Platts.
Nordeuropäisches Warmband kostete per 13. September 645 Euro je Tonne. Das waren 25 Euro weniger als zu Monatsbeginn und 5 Euro mehr gegenüber dem Vormonat. Am Stahlmarkt finde ein anhaltender Lagerabbau statt. Insgesamt sei es ruhig, erläutert Fastmarkets.
Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte nordwesteuropäische Warmbandkontrakt stieg in der zweiten Augusthälfte zunächst von 684 US-Dollar auf 694 Dollar (643 Euro). Aber auch hier zeigt die 30-tägige Stahlpreisentwicklung mit einer Veränderung um 5 Dollar einen Seitwärtsverlauf.
Stahl-Service-Center kaufen keinen neuen Stahl hinzu. Sie sind damit beschäftigt, von ihren Lagerbeständen runterzukommen. Käme zu dieser Verknappung des Angebots eine leichte Belebung der Nachfrage, würden die Stahlpreise steigen.
Trotz Nachfrageflaute hat sich Stimmung aufgehellt. Der Preisindex für den deutschen Stahlmarkt von Platts steigt im September auf 50 Zähler (+8). Dieser umfragebasierte Index zeigt, dass Stahlhersteller und Händler mit steigenden Stahlpreisen und einem besseren Geschäft rechnen.
Der Wirtschaftsabschwung in Deutschland könnte starke Auswirkungen auf die europäische Stahlindustrie haben, sagt Antonio Gozzi, Die Automobilindustrie sei in einer Krise. Industrieunternehmen produzierten mit einem veralteten Maschinenpark, bemängelt der Chef des Schweizer Stahl- und Rohstoffkonzern Duferco im Gespräch mit Kallanish.
Trotz eingetrübten Ausblicks für Deutschland und seine Wirtschaft ist das Abwärtspotenzial bei den Stahlpreisen begrenzt. Stahlhersteller und Händler gehen davon aus, dass Angebot und Nachfrage auf dem Stahlmarkt zu höheren Stahlpreisen ein neues Gleichgewicht finden wird.