Stahlpreis steigt langsam, im Herbst schneller
Die Stahlpreise werden laut Einschätzung von Metallexperten im September steigen und in den verbleibenden ber-Monaten ihren Anstieg fortsetzen. Aktuell kostet warmgewalzter Stahl aus nordeuropäischen Hochöfen 670 Euro pro Tonne (1000 kg). Im August waren es 640 Euro.
Infolge des begonnenen Lageraufstockungszyklus wittern Stahlhersteller Morgenluft. Sie wollten den gegenwärtigen Schwung auf dem Stahlmarkt, ausgelöst durch das Ende der Sommerferien, mitnehmen, meldet Platts.
Dem steht die eingetrübte Stimmung in der deutschen Wirtschaft entgegen. "Die branchenweit anhaltende Nachfrageflaute ließ die Einkaufs- und Verkaufspreise weiter fallen", heißt es im Einkaufsmanagerbericht der Hamburg Commercial Bank für August. Der Abwärtstrend in Deutschlands Industrie halte an.
Endverarbeiter ginge der Wechsel von fallenden hin zu steigenden Preisen zu schnell. Stahlhersteller und Service-Center sehen das anders. Sie versuchen 700 Euro durchzusetzen. Stahlkäufer, insbesondere die Service-Center, halten solch einen Anstieg laut Fastmarkets für nicht machbar. Allerdings haben sie zunehmend Probleme warmgewalzten Stahl für weniger als 670 Euro je Tonne zu beziehen.
Warmband aus italienischen Hochöfen kostet aktuell 640 Euro. Importiertes Warmband aus Asien und der Türkei liegt bei 630 Euro cfr. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte 3-Monats-Warmbandkontrakt, mit dem sich Stahlabnehmer vor steigenden Preisen schützen können, erhöhte sich seit Mitte August um 10 US-Dollar auf 694 Dollar (643 Euro).