Stahlmarkt und Warmbandpreis je Tonne im Januar 2024

05.01.24

Stahlmarkt und Warmbandpreis je Tonne im Januar 2024

Der Stahlpreis für Warmband ist wegen dem der Automobilindustrie entgegengebrachtem Optimismus dabei merklich über 800 Euro je Tonne (1.000 kg) zu steigen.

"Die europäischen Warmbandhersteller streben für das erste Quartal 2024 deutliche Preiserhöhungen an", meldet Fastmarkets.

Die letzte verfügbare Preismeldungen für den nordeuropäischen Spotmarkt waren 683 und 695 Euro je Tonne. Sie stammten allerdings vom 22./23 Dezember 2023 (siehe unten).

720-750 Euro je Tonne strebten die nordeuropäischen Stahlhersteller laut Fastmarkets für im Februar und März ausgeliefertes Warmband an.

Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte europäische Warmbandkontrakt für März notierte bei 699 Euro am 4. Januar. Das waren 20 Euro (+3%) mehr als Mitte Dezember.

Preisfindung

Offenbar ist es den Stahlherstellern gelungen, durch Produktionskürzungen das Angebot merklich einzuschränken.

In einem solchem Umfeld bedarf es keiner deutlichen Nachfragsteigerung, damit die Stahlpreise zu einem höheren Preis ein neues Gleichgewicht bilden.

Entscheidend für die Entwicklung der Stahlpreise in den kommenden Wochen ist die Automobilindustrie. Vor allem die deutschen Stahlhersteller haben für sie offenbar recht hohe Stahlmengen reserviert.

Sollten die Autoproduzenten im 1. Quartal 2024 weniger Stahl benötigen, wären Mengen frei, die auf den Spotmarkt kämen. Das würde einem Preisanstieg deutlich über 800 Euro entgegenstehen.

Vor einem Jahr war die Ausgangslage der Stahlpreisentwicklung nahezu identisch: Auch damals hatte Warmband auf dem Spotmarkt 700 Euro gekostet. Bis Ende März 2023 verteuerte es sich auf 860 Euro (+23%).

Diagramm Stahlpreis Warmband Entwicklung 2016 bis 2024

Der von Steel Benchmarker ermittelte Warmbandpreis für Westeuropa lag bei 683 Euro am 23. Dezember. US-Warmband war mit 1.146 US-Dollar (1.051 Euro) je Tonne um 54% teurer.