Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2024 - Update 1
Träger Stahlmarkt und tiefe Stahlpreise gehen in die Verlängerung, zeigt der schwache Ausblick von Deutschlands zweitgrößtem Stahlhersteller an. Im Stahlhandel ist man hingegen optimistisch.
"Gewinn der Salzgitter AG bricht im ersten Quartal ein", meldet die Braunschweiger Zeitung.
Der Stahlpreis für Warmband stieg zwischen 18. April und 7. Mai von 625 Euro auf 640 Euro je Tonne. Aktuell kostet das Flacherzeugnis auf dem Spotmarkt im Mittel 635 Euro.
Der leichte Anstieg der Flachstahlpreise geht offenbar zur Gänze auf das Konto einer Importstahlverteuerung.
Der Automobilindustrie, das Baugewerbe und der Maschinenbau kämen nicht auf die Beine und so könne die deutsche Wirtschaft an den Aufschwung in anderen Industriestaaten nicht anknüpfen, stellt die die Salzgitter AG fest.
Die Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im 2. Halbjahr 2024 habe zugenommen.
Flachstahlimporte aus Asien verlören aufgrund langer Lieferzeiten und Risiken wegen den Schutzklauselmaßnahmen an Wettbewerbsfähigkeit, meldet Platts.
Dies hat den EU-Stahlherstellern offenbar dabei geholfen, bei 625 Euro einen Boden unter die Stahlpreisentwicklung für Warmband zu ziehen.
Man konnte zwar den Absatz von Stahlprodukten zuletze wegen Lageraufstockungen bei den Kunden steigern. Er erwarte allerdings sinkende Preise, so der Mitarbeiter eines Stahl-Service-Center.
Klöckner optimistisch
Die schwache wirtschaftliche Entwicklung drücke auf die Stahlpreise. Dadurch sei die Geschäftsentwicklung belastet, hatte Klöckner & Co. in der letzten Woche verlautbaren lassen.
Anders als der Salzgitter Konzern ist der Stahlhändler für das laufende zweite Quartal zuversichtlich. Man erwarte eine "deutliche Steigerungen der Auslieferungen und Verkäufe."
Das muss nicht notwendigerweise ein gute Nachricht für den europäischen Stahlmarkt sein. Klöckner und Co. ist sehr stark in Nordamerika geschäftlich tätig.
In den USA entwickelt sich die Wirtschaft besser als in Deutschland. Der Stahlpreis für US-Warmband lag per 13. Mai bei 892 US-Dollar (834 Euro) je Tonne (1.000 kg).
Damit war die von Steel Benchmarker im 2- Wochen Rhythmus erhobene Stahlpreisentwicklung um 200 Euro höher als in Westeuropa.