Stahlschrottpreise: Deutschland stabil, Türkei sinkend
Im Juli 2024 blieben die Preise für Stahlschrott in Deutschland stabil bis leicht steigend. Trotz der wirtschaftlichen Abschwächung in Deutschland und der Eurozone, die die Stahlproduktion negativ beeinflusst, konnten die Schrottpreise aufgrund der knappen Verfügbarkeit von Materialien gehalten werden. Im Süden Deutschlands gab es sogar Preissteigerungen von bis zu 20 Euro pro Tonne.
Im Vergleich dazu sind die Schrottpreise in der Türkei gesunken. Der türkische Exportpreis fiel unter die Marke von 370 US-Dollar pro Tonne. Dieser Rückgang ist auf den geringeren Schrottbedarf türkischer Stahlwerke zurückzuführen, die ihre Produktion in Erwartung einer schwächeren Stahlnachfrage gedrosselt haben.
Einfluss des wirtschaftlichen Abschwungs
Der wirtschaftliche Abschwung in Deutschland und der Eurozone hat die Nachfrage nach Stahl und Stahlschrott beeinträchtigt. Trotz stabiler Schrottpreisentwicklung in Deutschland haben die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und die anhaltenden Rezessionsängste einen Einfluss auf die Marktpreise.
Der jüngste Bericht des ZEW über die Konjunkturerwartungen zeigt einen erheblichen Rückgang der wirtschaftlichen Erwartungen. Dies weist eine anhaltende Unsicherheit hin, die sich zum Vorläufer sinkender Stahlschrottpreise entwickeln kann.
Prognose für September-Dezember 2024
Für den Zeitraum von September bis Dezember 2024 wird ein weiterer Rückgang der Stahlschrottpreise in der Türkei erwartet, sofern die Nachfrage schwach bleibt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich nicht verbessern.
In Deutschland und der restlichen EU könnten die Preise stabil bleiben oder leicht sinken, abhängig von der Verfügbarkeit von Schrott und der Entwicklung der Stahlproduktion. Ein starker wirtschaftlicher Abschwung könnte jedoch zu einem deutlicheren Preisverfall führen, insbesondere wenn die Produktion weiter zurückgefahren wird.