Stahlpreisentwicklung zeigt Rückgang auf 490 €/t an
Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl ist aufgrund fehlender Nachfrage weiter am sinken. Marktteilnehmer warnen, dass es ohne ausreichende Nachfrage keinen festen Boden für die Preise gibt.
Der Spotpreis für Warmband für Nordeuropa liegt aktuell bei 540 Euro je Tonne (Platts) bzw. 553 Euro (Fastmarkets).
Der von Steel Benchmarker berechnete Warmbandpreis sank auf 540 Euro per 23. September 2024. Das war ein Rückgang um 26 Euro (-4,6%) bei dem im 2-Wochen-Takt errechneten Spotpreis.
In wichtigen Märkten wie Deutschland, Italien, Frankreich und Benelux sind die Preise seit anderthalb Monaten am sinken.
Stahlhersteller stehen unter Druck, da die Käufer aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten abwarten und auf weitere Preissenkungen hoffen.
Diese Zurückhaltung führt zu einem Rückgang der Bestellungen, was den Preisdruck zusätzlich verstärkt. Eine Erholung des Warmbandpreises dürfte erst möglich sein, wenn die Nachfrage wieder anzieht, was derzeit jedoch nicht absehbar ist.
Mitte August, als Warmband unter die Schwelle von 615 Euro sank, brach der Preis aus einer viermonatigen Seitwärtsbewegung aus.
Eine Analyse der Preisentwicklung zeigt einen Rückgang auf 490-500 Euro an. Hierbei handelt es sich um eine Prognose basierend auf einer charttechnischen Formation (Leg 1 = Leg 2).
Leg 1 war der Rückgang von Ende Januar bis Ende April 2024 von 760 Euro auf 625 Euro. Es folgte die viermonatige Seitwärtsbewegung. Dann der Beginn von Leg 2.
Leg 2 wird der Price Action zufolge, einer Spezialdisziplin der Charttechnik, einen genauso starken Rückgang haben wie Leg 1. Man hätte dann einen Warmbandpreis von 490 Euro Ende Oktober 2024.
Sodann dürfte der Boden gefunden sein. Dies würde mit einer leichten Verbesserung der Nachfrage und einer Angebotsverknappung einhergehen.
"Markteilnehmer deuteten an, dass die Werke die Stahlproduktion im November und Dezember verlangsamen oder drosseln könnten", berichtet Fastmarkets.