Steigende Betonstahlpreise ab Januar 2025 erwartet

Die Stahlbranche steht vor einer entscheidenden Wende. Während die Preise für Langstahlprodukte wie Betonstahl im November stabil blieben, stehen bedeutende Veränderungen unmittelbar bevor. Insbesondere im deutschen Markt gibt es Anzeichen für bevorstehende Preiserhöhungen, die sowohl Bauunternehmen als auch Zulieferer genau im Blick behalten sollten.

Der mittlere Betonstahlpreis auf dem deutschen Spotmarkt stand Ende November bei 615 Euro je Tonne inklusive Lieferung. (Kallanish). Im nordeuropäischen Raum kosteten Bewehrungen per 27. November 610-620 Euro inklusive Lieferung.(Fastmarkets). Die Preisspanne blieb gegenüber 20. November stabil.

Liniendiagramm der Betonstahlpreise 2021 bis 2024

In Deutschland zeigt sich jedoch eine leicht aufsteigende Tendenz bei den Betonstahlpreisen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Hersteller im Dezember 2024 weiterhin Schwierigkeiten haben werden, größere Preisanpassungen bei den Käufern durchzusetzen.

Die Gründe dafür liegen in der zögerlichen Baukonjunktur und der Unsicherheit vieler Marktteilnehmer. Die Bauunternehmen sind zurückhaltend, da das Jahresende traditionell eine Phase mit geringeren Bauaktivitäten ist, und sie scheuen größere Investitionen in neue Materialien.

Januar 2025: Der Wendepunkt für Betonstahlpreise?

Trotz der aktuellen Zurückhaltung deutet vieles darauf hin, dass der Januar 2025 eine Trendwende bringen könnte. Die Stahlwerke haben ihre Produktionskapazitäten bereits reduziert und fahren längere als übliche Winterstillstände, um das Angebot zu verknappen. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Marktlage zu straffen und den Druck auf die Käufer zu erhöhen.

Käufer, die ihre Meinung per Stahl-Branchendiensten anonym kundtun, gehen davon aus, dass Bauunternehmen und Händler Anfang des neuen Jahres gezwungen sein werden, die Preiserhöhungen der Stahlproduzenten zu akzeptieren. Die sinkenden Lagerbestände und die bevorstehende Frühjahrsbau-Saison werde die Nachfrage nach Betonstahl deutlich ankurbeln, so ihre Begründung.

Das knappe Angebot dürfte den Herstellern die notwendige Verhandlungsstärke verleihen, um höhere Preise durchzusetzen.

Fazit: Stahlmarkt wird lebendiger

Für Bauunternehmen und Zulieferer ist es jetzt entscheidend, ihre Einkaufsstrategien frühzeitig anzupassen. Wer im Dezember noch von den stabilen Preisen profitieren will, kann diese Chance nutzen, bevor die Preise im Januar 2025 möglicherweise deutlich anziehen.

Die aktuellen Entwicklungen im Stahlmarkt für Bewehrungen deuten darauf hin, dass die Lethargie der letzen Monate endet. Anfang 2025 dürfte deutlich mehr Bewegung in den Markt kommen, auch durch die, die erst im neuen Jahr kaufen können bzw. wollen.