Stahlpreis Prognose: Es geht schnell nach oben

ArcelorMittal (AM) erhöht erneut die Flachstahlpreise, und so steht die Warmband-Entwicklung plötzlich davor in einen Aufwärtstrend einzutreten. Der nordeuropäische Spotpreis könnte schon in wenigen Wochen mit einer Sechs beginnen.

"Der führende europäische Stahlhersteller ArcelorMittal hat seinen Verkaufspreis für Warmbandlieferungen im vierten Quartal auf 610 Euro/Tonne erhöht, meldet Argus. Das kommt überraschend, da AM bereits in der letzten Woche um 30 Euro hochging.

Statt eine große Preiserhöhung zu machen, wählen die Sales-Leute von ArcelorMittal die Salamitaktik mit zwei kleinen Preiserhöhungen.

Stahlhersteller sind guter Dinge, dass die EU-Kommission im September stärkere Importbeschränkungen verhängt. Damit ließen sich per Angebotsverknappung die Preise hochbringen. Eine bewährte Taktik: Zwischen Dezember 2024 und April 2025 konnte man so die Preise von 550 Euro auf 650 Euro hochschrauben.

Stahlpreis Prognose

Steil nach oben gerichtet ist die Preisentwicklung für Warmbandstahl am Terminmarkt. Der nordeuropäische Kontrakt klettert binnen einer Woche von 532 Euro auf 570 Euro je Tonne. Bei diesem steilen Anstieg wurden gleich zwei Abwärttsrendlinien durchbrochen.

Warmband Stahl Entwicklung mit eingezeichnetem Preis Prognose Pfeil 2025

Damit steht der Abwärtstrend, der zwischen 3. April und 17. Juli 2025 zu einem Rückgang von 650 Euro auf 530 Euro (-18,5%) führte, vor dem Aus.

Auf den Bruch einer Abwärtstrendlinie folgt in der Regel zunächst eine Konsolidierung oder ein erneuter Preisrückgang. Erst danach ist die Preisentwicklung reif, in einen größeren Aufwärtstrend oder eine Seitwärtsentwicklung mit mehreren kleineren Aufwärtstrends einzutreten.

Käufer müssen aber auf der Hut sein. Gut möglich, dass die Konsolidierung nur am Terminmarkt stattfindet. Am Spotmarkt, wo die Preise langsamer steigen, ist bis September genügend Platz für einen Anstieg auf 600 Euro, bevor auch hier eine Konsolidierung anstehen dürfte.

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