Warmbandpreise steigen wegen Angebotsverknappung

Der Stahlpreisentwicklung für Warmband in Deutschland und Nordeuropa zeigt seit Jahresbeginn 2025 eine Aufwärtsbewegung. Zwischen dem 2. und 21. Januar stieg der Preis gemäß Argus von 558 Euro je Tonne auf 577 Euro. Der von Fastmarkets berechnete Spotpreis lag bei 578 Euro. Das entspricht einem Anstieg um 13 Euro im Monatsvergleich.
Der Preisanstieg ist nicht durch eine höhere Nachfrage getrieben. Ein Stahlwerksmanager betonte, dass es keine spürbare Belebung der realen Nachfrage gebe, meldet Argus. Stattdessen seien Engpässe auf der Angebotsseite der treibende Faktor. Importbeschränkungen durch laufende Antidumpingverfahren gegen Ägypten, Japan, Indien und Vietnam dürften die Marktversorgung ab April weiter verknappen.
Flachstahlhersteller versuchen, diese Situation zu nutzen, um die Preise weiter anzuheben. Sie fordern 620-630 Euro je Tonne für ab April 2025 geliefertes Warmband. Das sind etwa 50 Euro über dem aktuellen Spotpreis. Stahlkäufer sehen dies als Verkaufspreiserhöhung ohne Grundlage in der Nachfrage. Die Hersteller setzen darauf, dass die EU-Handelspolitik die heimischen Märkte stützt und schützt vor ausländischer Konkurrenz.
Der Grund für die Preiserhöhung liegt demzufolge in der erwarteten Angebotsverknappung, insbesondere bei Importen. Die aktuelle Entwicklung verdeutlicht den Einfluss externer Faktoren wie Regulierung und Handelsmaßnahmen auf den Stahlmarkt. Käufer stehen vor der Entscheidung, frühzeitig zu höheren Preisen einzukaufen oder auf mögliche Lockerungen der Marktsituation zu warten. Die Stahlhersteller hingegen versuchen, die derzeitige Lage für Margenverbesserungen zu nutzen.