Warum die Betonstahlpreise 2025 weiter steigen könnten

Betonstahlpreise 2025 gehen in Aufwärtstrend, Käufer hektisch

Die Betonstahlpreise steigen seit Jahresbeginn 2025 kontinuierlich, was bei Branchenexperten große Aufmerksamkeit erregt. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da sich die Schrottpreise, ein zentraler Rohstoff für die Stahlproduktion, zuletzt rückläufig zeigten. Was treibt die Betonstahlpreise in die Höhe, und wie könnte die Preisentwicklung im weiteren Verlauf des Jahres aussehen?

Einer der Hauptgründe für die aktuelle Preissteigerung sind die hohen Produktionskosten. Der Branchenriese ArcelorMittal hat angekündigt, die Preise für alle Langprodukte, einschließlich Betonstahl, um 25 Euro pro Tonne anzuheben (Quelle: Kallanish, 15.01.25). Dies folgt auf eine Erhöhung um 40 Euro Anfang Oktober 2024. Hintergrund: Gas- und Strompreise sind um ein Fünftel bzw. zwei Fünftel höher als zu Beginn des vierten Quartals 2024.

Zudem ist es Langstahlherstellern offenbar recht gut gelungen, das Angebot zu verknappen. Einschränkungen in der Produktion, wie die kürzlich angekündigte Stilllegung der Riva-Werke in Hennigsdorf, verringern die Verfügbarkeit, was die Preise stützt. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage seit Jahresbeginn besser entwickelt als erwartet.

Aktuelle Preisniveaus

Die Betonstahlpreise in Nordeuropa lagen laut Fastmarkets bei 640-645 Euro pro Tonne (Stand: 8. Januar 2025), ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 600-620 Euro am 2. Oktober 2024. Sollte die jüngste Preiserhöhung von ArcelorMittal erfolgreich umgesetzt werden, könnten die Preise auf 665-670 Euro steigen – ein Niveau, das zuletzt zwischen März und Mai 2023 erreicht wurde.

Interessant ist, dass die Schrottpreise, die normalerweise eng mit den Betonstahlpreisen korrelieren, in den letzten Monaten gesunken sind. Im Dezember 2024 führten schwache Inlandsnachfrage zu einem Preisrückgang. Sollte sich dieser Trend jedoch umkehren und die Schrottpreise wieder steigen, würden die Produktionskosten der Hersteller weiter zunehmen und die Betonstahlpreise zusätzlich nach oben treiben.

Fazit: Die Betonstahlpreise befinden sich im frühen Stadium eines Aufwärtstrends, getrieben durch Produktionskosten, Angebotsverknappung und eine unerwartet hohe Nachfrage. Ob das Preisniveau weiter ansteigt, hängt von der weiteren Entwicklung der Schrott- und Energiekosten sowie der Stahlnachfrage des Bausektors ab.