ArcelorMittal setzt Warmbandpreis auf 700 Euro/Tonne hoch
Europas Stahlmarkt startet mit gemischten Signalen in das zweite Quartal 2025. ArcelorMittal, der Marktführer in Europa, hat seinen Preis für warmgewalzten Stahl (HRC) in Nordeuropa um 20 Euro auf 700 Euro je Tonne angehoben. Die Erhöhung wird für Lieferungen ab Juni 2025 wirksam.
Gleichzeitig zeigt der Stahlmarkt eine gewisse Zurückhaltung: Der Fastmarkets-Index für warmgewalzten Stahl in Nordeuropa fiel am 1. April leicht auf 645 Euro, nach 646 Euro am 31. März. Der von Steel Benchmarker im 2-Wochen Rhythmus ermittelte Spotpreis lag bei 639 Euro per 24. März 2025.
Importrestriktionen lenken Nachfrage auf den Binnenmarkt
Die von der EU verhängten Importbeschränkungen verengen das Angebot und zwingen Käufer dazu, verstärkt auf europäische Hersteller zu setzen. Gleichzeitig ist die verfügbare Menge im zweiten Quartal begrenzt. Viele Produzenten sind bereits gut ausgelastet und haben keinen Druck, kurzfristige Lieferungen anzubieten. Dies dürfte der Grund sein, warum Stahlhersteller aktuell an höheren Preisen festhalten.
Nachfrage bleibt verhalten – Käufer sichern nur das Nötigste
Trotz der Angebotsknappheit bleibt die Endkundennachfrage schwach. Viele Abnehmer kaufen nur das Nötigste und meiden große Bestellungen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Stahlmarkt noch nicht bereit ist, die von ArcelorMittal geforderte Preissteigerung in vollem Umfang zu akzeptieren.
Sollte die Stahlnachfrage jedoch im weiteren Quartalsverlauf anziehen, wären Stahlhersteller in der Lage, höhere Preise durchzusetzen. Bleibt die Kaufzurückhaltung hingegen bestehen, würden sich Angebot und Nachfrage nicht auf einem höheren Gleichgewichtspreis einpendeln.