Neuer Marktausblick sieht steigende Stahlpreise ab Juli 2025

Die Stahlpreise für Flacherzeugnisse sind dabei einen Boden auszubilden, und so kostete warmgewalzter Stahl auf dem nordeuropäischen Spotmarkt 570 Euro je Tonne per 26. Juni 2025. In Deutschland und Frankreich hergestelltes Warmband lag bei 580 Euro per 23. Juni 2025. Das waren 77 Euro (-12%) weniger gegenüber 28. April 2025, als die von Steel Benchmarker im 2-Wochen-Rhythmus ermittelte Stahlpreisentwicklung mit 657 Euro auf ein damaliges 11-Monatshoch gestiegen war.

Entscheidende Faktoren für sinkende Stahlpreise im Juni seien die anhaltend schwache Nachfrage, saisonale Einflüsse, sinkende Eisenerzpreise sowie günstige Importangebote gewesen. Wobei sinkende Eisenerzpreise den Stahlwerken halfen, ihre Gewinnmargen aufrechtzuerhalten, meldet Fastmarkets mit Verweis auf Marktteilnehmer. Demnach waren vorherige Meldungen, wonach die Stahlpreise inzwischen so weit gefallen sind, dass Hersteller nicht mehr kostendeckend produzieren können, nicht korrekt.

Liniendiagramm Stahlpreis Hot-Rolled-Coil Westeuropa

Stahlhersteller spielen auf Zeit: Der Preisrückgang könnte voraussichtlich Mitte bis Ende Juli seinen Tiefpunkt erreichen. Hintergrund sei das zunehmende Risiko bei Bestellung von Importstahl im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Inkrafttreten des CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) der EU. Das berichtet Kallanish und verweist dabei auf Insiderkreise.

Die Stahlpreis für kaltgewalzten Stahl (Cold-Rolled Coil, CRC) lagen auf dem nordeuropäischen Spotmarkt Ende Juni bei 660 Euro je Tonne. Feuerverzinkter Stahl (Hot-dipped galvanized Coil, HDG) kostete 670 Euro. CRC und HDG wurden damit im Vergleich zur Vorwoche jeweils um 20 Euro je Tonne günstiger.