Stahlmarkt-Splitter: Die wichtigsten Meldungen
Aktuelle Stahlpreise: Betonstahl steigt auf 618-635 Euro/Tonne
Trotz Sommerflaute erringen Langstahlverkäufer einen Etappensieg: Die Betonstahlpreise steigen im nordeuropäischen Durchschnitt auf 618 Euro je Tonne inklusive Lieferung (+3 Euro) . In Deutschland liegen sie laut Fastmarket-Marktbericht bei 630-635 Euro nach 620-625 Euro Ende Juli.
Betonstahlpreise vor Anstieg
Die Veröffentlichung neuer Betonstahl-Preislisten mit erhöhten Dimensionsaufpreisen sei ein Signal dafür, dass auch die Basispreise angehoben werden, erwartet Kallanish. Badische Stahlwerke und Marienhütte hatten zuvor ihre Dimensionsaufpreise für bestimmte Sorten wie Betonstahl B500B um 15 Euro je Tonne hochgesetzt.
Die von italienischen Eigentümern betriebenen großen Hersteller von Betonstählen in Nordwesteuropa sind den Preiserhöhungen bisher nicht gefolgt. Laut Insidern beobachteten sie aber genau, wie die Dimensionspreiserhöhung, die erste seit 2015, von den Käufern aufgenommen wird. Es sei gut möglich, dass sie nach den Werksferien die Dimensionsaufpreise ebenfalls erhöhen.
Stahlwerke wollen an Preisschraube zu drehen
Stahlwerke versuchten die Verkaufspreise für im Oktober ausgeliefertes Warmband auf 590-610 Euro je Tonne zu erhöhen, berichtet Fastmarkets. Käufer fänden jedoch Preisniveaus von 560-570 Euro vor. Der Spotpreis lag bei 569 Euro. Das waren 23 Euro mehr als vor vier Wochen.
IKB sieht Warmbandpreis ab September steigen
Die Stahlpreise hätten im Juli unter einer von der Ferienzeit verursachten schwachen Nachfrage gelitten, sagt die Deutsche Industriebank (IKB). Warmbandstahl habe sich um 9% gegenüber dem Vormonat vergünstigt. "Saisonal bedingt erwarten wir für den laufenden Monat nur eine Seitwärtsbewegung. Frühestens Anfang September dürfte sich der Markt wieder langsam erholen."
Schwache Stahlumsätze bei Thyssenkrupp
Steel Europe leistete im abgelaufenen Quartal keine nennenswerte Umsatz und Ertragshilfe für den Thyssenkrupp-Konzern. Das Stahlgeschäft sei von nachfrage- und preisbedingten Rückgängen geprägt gewesen, heißt es im Geschäftsbericht. "Bei Steel Europe wirkten sich ein schwächeres Erlös- und Versandniveau sowie eine geringere Produktionsauslastung infolge geplanter Umbaustillstände negativ auf das Ergebnis aus."
EU-Stahlimporte trocknen aus
Die Aktivierung von EU-Importquoten für warmgewalzten Stahl sinkt auf den tiefsten Stand der letzen Jahre, zeigen EU-Zollstatistiken. Der Rückgang dürfe auf die reduzierte Obergrenze für das Kontingent „anderen Länder“, Antidumpingmaßnahmen gegen Ägypten, Japan und Vietnam und die generell schwache Nachfrage zurückgehen, kommentiert Argus.
Über die Schutzklauselmauer springen Indonesien und die Ukraine. Sie haben ihre Marktanteile in den letzen Monaten deutlich gesteigert. Zusammen mit der Türkei dominiert das Trio den EU-Importmarkt. Die Türkei hat noch 140.000 Tonnen verfügbar, die sie größtenteils für EU-Importe im Juli verwenden haben dürfte, welche noch nicht in der Statistik beinhaltet sind.