November 2012

12.11.12

LME Stahlpreis erholt sich von 300 auf 315 USD

Die Preise für Betonstahl sind dabei einen Boden zu bilden. Darauf deutet die jüngste Stahlpreisentwicklung an der Londoner Metallbörse (LME) hin. Der LME Stahlpreis pro Tonne klettert auf 315 Dollar. Das sind 15 Dollar mehr als beim Dreieinhalbjahrestief der Vorwoche. Von einer besseren Stimmung in Bezug auf die Stahlkonjunktur spricht derweil der Betonstahlweltverband IREPAS.

„Die Nachfrage nach Rohstoffen war zuletzt gesund vor dem Hintergrund, dass Hüttenbetreiber versuchten die Lagerbestände vor dem Einbruch der kalten Jahreszeit in der nördlichen Hemisphäre zu erhöhen und den damit verbundenen potentiellen Preiserhöhungen“, schreibt IREPAS im Rahmen eines kurzfristigen Marktausblicks für November.

Ob sich der Stahlpreis in den kommenden Wochen tatsächlich aus der seit über einem Jahr andauernden Talfahrt befreien kann, bleibt angesichts der trüben Wachstumsaussichten für Europa sehr ungewiss. Im August 2011 kletterte die Stahlpreisentwicklung im Hoch auf 690 Dollar. Derzeit sind in London gehandelte Steel Billets für weniger als die Hälfte zu haben.

Die Eurozone muss auf einen Wirtschaftsaufschwung bis mindestens zum Jahr 2014 warten. Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft um 0,4 Prozent schrumpfen, für das nächste Jahr erwartet die EU-Kommission ein Plus von 0,1 Prozent aus. Für 2014 sagt man 1,4 Prozent Wachstum vorher.

In den zurückliegenden zwei Wochen fiel der Eurokurs von 1,30 auf 1,27 US-Dollar. Dies hatte zur Folge, dass der LME Stahlpreis in Euro nicht so stark fiel wie sein Pendant in US-Dollar. Am Kassamarkt kosten Steel Billets derzeit 248 Euro und sind beinahe genauso teuer wie Mitte Oktober. Damals kletterte die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich über 1,31 USD, wodurch Stahl für Euro-Europäer wechselkursbedingt günstiger wurde.

06.11.12

Stahlpreis durch weichen € vor steilem Anstieg

Aktuelle Stahlpreise pro Tonne:
- US-Warmbreitband 483 Euro / 618 Dollar
- LME Steel Billets 246 Euro / 315 Dollar
- Stahlaltschrott 222 Euro

Am Devisenmarkt fällt der Wechselkurs des Euro auf ein Zweimonatstief bei 1,2763 US-Dollar. Dies könnte zu einer Stabilisierung der europäischen Stahlpreise im Schrottsegment beitragen. Die Lagerverkaufspreise für Stahlaltschrott beliefen sich im Oktober im bundesweiten Durchschnitt auf 222 Euro pro Tonne, wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV) mitteilt.

Die Talfahrt der Stahlpreisentwicklung für Altschrott, die zu Jahresbeginn 2011 bei 355 Euro begann, könnte demnächst ein Ende finden. Mit der zunehmenden Euroschwäche und Dollarstärke ist eine Verringerung der US-Stahlimporte zu erwarten. Europäische Produzenten haben Anlass ihren Bedarf verstärkt im Euroraum zu decken.

Dies würde sich neben den Altschrottpreisen auch in denen an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelten Steel Billets (Stahlknüppel) widerspiegeln. Der LME Stahlpreis pro Tonne fiel zuletzt auf 315 Dollar bzw. 246 Euro. Die Londoner Stahlpreisentwicklung war Ende Oktober auf ein Dreieinhalbjahrestief bei 310 Dollar gesunken und befindet sich seitdem in einem leichten Erholungsmodus.

Im Bereich von Warmbreitbandstahl zeichnet sich für deutsche Hüttenbetreiber einer Stabilisierung ab. „Wir erwarten, dass sich die Stahlkonjunktur 2013 moderat aufhellen wird, sagte gestern Hans-Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. In diesem Zusammenhang verweist Kerkhoff auf die im internationalen Vergleich hohe Auslastung deutscher Stahlkocher sowie niedrige Lagerbestände der Kundschaft.

Voraussetzung für eine besser laufende Stahlkonjunktur sei eine Eindämmung der Euro-Staatsschuldenkrise, meint die Wirtschaftsvereinigung. Bisher lässt sich nicht abschätzen ob eine weitere Zuspitzungs-Episode der Schuldenkrise kommen wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihrer Bereitschaft notfalls unbegrenzt Staatsanleihen klammer Euroländer zu kaufen, die Lage sehr stark beruhigt.

Nun ist es an den Regierungschef die Verzahnung der Währungsunion voranzutreiben. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist die Einführung einer Haftungsgemeinschaft in Form von Eurobonds sowie die Übertragung von Haushaltsrechten nach Brüssel. Wenn Deutschland zu ersterem und Frankreich zu letzterem nicht bereit sind, könnte aus der Schuldenkrise eine Dauerkrise werden.

01.11.12

Stahlpreisentwicklung steigt auf $618 nach $592

Am Rohstoffmarkt ziehen die Stahlpreise etwas an. Die Stahlpreisentwicklung für amerikanischen Warmbreitband klettert auf 618 Dollar. Mitte Oktober lag der Stahlpreis pro Tonne noch bei 592 Dollar. Rechnet man zu den tagesgültigen Wechselkursen der Gemeinschaftswährung um, ergibt sich ein Anstieg von 455 auf 475 Euro (+4,4 Prozent).

Die in erster Linie für Hoch- und Tiefbauzwecke eingesetzten Steel Billets kosten gegenwärtig an der Londoner Metallbörse (LME) 340 Dollar pro Tonne. Das sind zwar 30 Dollar mehr als am 23. Oktober, als der LME Stahlpreis auf ein Dreijahrestief bei 310 Dollar sank. Allerdings notiert die Londoner Stahlpreisentwicklung aktuell um mehr als die Hälfte unter dem Hoch vom August 2011 bei 690 Dollar.

Anders sieht es bei US-Stahlpreis für Warmbreitband aus, der 26 Prozent unter dem Jahreshoch von 2011 bei 800 Dollar liegt. Die sehr unterschiedliche Stahlpreisentwicklung für Warmbreitband und Steel Billets spiegelt die Wachstumskluft zwischen Europa und den USA wider. In Ländern wie Spanien und Irland gibt es nach den stattgefundenen Baubooms nur eine sehr geringe Nachfrage nach Baustahl.

Wachstum

In Großbritannien, Frankreich und Italien liegt die Konjunktur ebenfalls am Boden. Wenn in Deutschland derzeit nicht so viel gebaut werden würde, stünde der LME Stahlpreis wahrscheinlich schon unter 300 Dollar. Die Wirtschaftsleistung der Eurozone wird dieses Jahr voraussichtlich um 0,2 Prozent schrumpfen. Nächstes Jahr will der angeschlagene Währungsverbund ein Plus von 0,4 Prozent schaffen.

Anders sieht es in den USA aus. Ökonomen erwarten für 2012 und 2013 Wachstumsraten von zwei Prozent. Der gebeutelte Häusermarkt kommt allmählich wieder in Gang. Dies könnte zusammen mit einer zaghaften Erholung im Euroraum der LME Stahlpreisentwicklung im Jahr 2013 Rückenwind geben.