Klöckner muss wegen sinkender Stahlpreise Notbremse ziehen

24.05.13

Klöckner muss wegen sinkender Stahlpreise Notbremse ziehen

Der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co. reagiert auf den schwachen europäischen Stahlmarkt. Das Sparprogramm wird verschärft. 2.000 Stellen sollen gestrichen werden. Ursprünglich wurden Jobverluste in Höhe 1.800 veranschlagt. Sinkende Stahlpreise schlagen sich in der Bilanz des Stahlhandelskonzerns nieder.

Weil sich der europäische Stahlmarkt bisher nicht von dem Nachfrageeinbruch im Krisenjahr 2009 erholen konnte, seien die Gewinnziel von Klöckner & Co. für das laufende Jahre zunehmend unrealistisch, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl auf der Hauptversammlung in Düsseldorf. Der Aktienkurs der Klöckner Aktie notiert kaum verändert bei 9,53 Euro.

Ausblick

Deutsche Stahlunternehmen erscheinen grundsätzlich attraktiv, weil die Bundesrepublik zu Europas wirtschaftlicher Spitzengruppe gehört. Wenn ThyssenKrupp und Salzgitter im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs mehr Stahl verkaufen können, dürfte die niedrigen Stahlpreise nicht so stark ins Gewicht fallen, wie sie es derzeit tun.

Ferner müssen die zwei deutschen Stahlriesen ihre Hausaufgaben machen, indem sie sich wie der österreichische Stahlkonzern Voestalpine in einen Technologiekonzern weiterentwickeln. Die Kombination von wirtschaftlichem Wachstum und Technologieführerschaft könnte sich für die Aktionäre auszahlen.

Das Nachsehen in Europa dürften große, wenig veränderungsbereite Stahlriesen wie ArcelorMittal haben. Sie wollen unrentable Stahlwerke durch Importzölle so lange wie möglich am Leben erhalten. In zehn bis 15 Jahren hat man dann im Standard-Stahlsegment gegen die internationale Konkurrenz keine Chance mehr.

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