"…keine Ahnung, wohin sich der Stahlpreis entwickeln wird"
Der sinkende Stahlpreis und die trostlose Entwicklung der Stahlaktien sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Wenn die Stahlpreisentwicklung wieder anzieht, steigen die Gewinne der Hüttenbetreiber. Das Ergebnis: Die Aktienkurse von ThyssenKrupp, Salzgitter sowie Klöckner & Co. werden den Dax deutlich hinter sich lassen."Ich habe keine Ahnung, wohin sich der Stahlpreis entwickeln wird", sagte der niederländische Fondsmanager des Finanzkonzerns ING, Hans van de Weg, auf einer Konferenz in Frankfurt "Ich weiß aber, dass das Prinzip der Mean-Reversion auch für diesen Markt gilt."
Was steckt hinter Mean-Reversion? Es das Prinzip, das sich Kursnotierungen und Preisentwicklungen über kurz oder lang ihrem Durchschnitt nähern. Sollte es zu einem Ende der weit unter ihren Durchschnitt liegenden Stahlpreise kommen, könnten die Stahlkocher wieder höhere Profite einfahren, was die Aktienkurse nach oben zöge.
Der Kurs der ThyssenKrupp Aktie sank seit Jahresbeginn von 18,05 auf 15,42 Euro (-14,57%). Salzgitter-Anteilscheine gaben von 39,56 auf 29,60 Euro (-25,18%) nach, während der Aktienkurs des Duisburger Stahlhändlers Klöckner & Co. von 9,00 Euro auf 9,80 Euro (+0,89%) stieg. Der Dax kletterte von 7.689 Punkte auf 8.349 Zähler (+8,58%).
Gemäß der Mean-Reversion Theorie von van de Weg hätte die Salzgitter-Aktie die größten Chancen auf eine Kursrallye. Aus fundamentaler Sicht erscheint das durchaus sinnvoll, weil Salzgitter den Sprung zu einem Technologiekonzern schneller schaffen sollte als ThyssenKrupp, das immer noch keinen Käufer für seine defizitären Überseewerke gefunden hat und eine Kapitalerhöhung ins Gespräch brachte.