Deutsche Stahlindustrie lässt Muskeln spielen

11.02.14

Deutsche Stahlindustrie lässt Muskeln spielen

Mit einer Kapazitätsauslastung von 88 Prozent geht es der deutschen Stahlindustrie im internationalen Vergleich richtig gut. Von florierenden Geschäften will die Branche dennoch nicht sprechen. Hohe Rohstoffkosten und ein zuletzt wieder sinkender Auftragseingang macht den Stahlunternehmen das Leben schwer.

"Es ist keine Frage, die Stahlindustrie befindet sich in einem Krisenmodus", warnte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, heute auf der "Handelsblatt Jahrestagung Stahlmarkt 2014". Der Chef des Branchenverbandes gab bekannt, dass Auftragseingänge und Auftragsbestand im Schlussquartal 2013 um 4 Prozent bzw. 5 Prozent gesunken waren.

Besser sah es bei der Rohstahlproduktion aus, die im Januar 2014 mit 3,7 Millionen Tonnen um zwei Prozent höher lag als im Januar 2013. Es war der fünfte Anstieg der Produktion in Folge. Die Nachfrage aus den stahlintensiven Branchen wie de Automobilindustrie sowie der Bauwirtschaft zögen an, erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

(Stahlpreise 2014 für Lang-/Flacherzeugnisse steigen auf €530)

Gemäß der Prognose des Verbandes werde die deutsche Rohstahlproduktion 2014 leicht zulegen. Wegen dem Aufschub von Bestellungen sowie Brückentagen am Jahresende 2013 erwartet man ferner, dass auch die Auftragseingänge im ersten Quartal 2014 wieder steigen werden.

Optimistischer als die Wirtschaftsvereinigung Stahl äußerten sich Stahlanalysten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Deutschland bleibe mit einem Anstieg des jährlichen Stahlbedarf um 1,64 Prozent Wachstumsmotor in Europa. Im EU-Durchschnitt stiege der Bedarf an Stahl bis 2025 lediglich um 1,25 Prozent, prognostiziert PwC.

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