Europas und Chinas Stahlkonjunktur gehen getrennte Wege

Gute Nachrichten für die europäische Stahlkonjunktur kommen aus der Eurozone. Der gemeinsame Währungsraum bleibt trotz der Krim-Krise auf Wachstumskurs. Anders sieht es in China aus, wo ein saisonaler Aufschwung nicht ausreicht, um die Stahlpreise zu stützen.

Frankreich ist der neue Hoffnungsträger für den Euroraum. Der von Konjunkturexperten eng beobachtete Einkaufsmanagerindex (PMI) für die französische Industrie stieg von 49,7 Punkten im Januar 2014 auf 51,9 Zähler im Februar 2014, wie das Forschungsinstitut Markit heute mitteilte.

Der PMI-Index für die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas ist damit zum ersten Mal seit Juni 2011 wieder über der Wachstumsschwelle bei 50 Punkten. Der deutsche PMI notierte derweil stabil bei 53,8 Zählern, während sich der Index sich für die gesamte Eurozone bei 53,0 Punkten einpendelte.

"Deutschland dürfte erneut Spitzenreiter innerhalb der Eurozone werden. Am erfreulichsten ist jedoch, dass der Aufschwung auch Frankreich wieder erfasst hat", zitiert Reuters den Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Europäische Stahlkonjunktur und europäische Stahlpreise haben Rückenwind. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt für Rohstahl (Steel Billet) notierte zuletzt mit 380 Dollar pro Tonne lediglich zehn Dollar unter dem 20-Monatshoch der letzten Woche.

Unterdessen ist der HSBC Einkaufsmanagerindex für China um 0,4 Punkte auf 48,1 Zähler gefallen. Der im Frühling jahresübliche Aufschwung in der Bauindustrie ist wegen der schwächelnden chinesischen Gesamtwirtschaft nicht stark genug, um die Stahlpreise zu unterstützen.

Der in Shanghai meistgehandelte Kontrakt für Betonstahl sank von 3.675 Yuan Anfang Januar 2014 auf zuletzt 3.211 Yuan pro Tonne.