Deutsche Stahlkonzerne frohlocken mit höheren Stahlpreisen

10.05.14

Deutsche Stahlkonzerne frohlocken mit höheren Stahlpreisen

So gut war die Lage in der deutschen Stahlindustrie schon lange nicht mehr. Die Rohstahlproduktion legte den achten Monat in Folge zu. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum wird in diesem und dem nächsten Jahr an die Zweiprozentmarke herankommen. Darüber hinaus sinken die Eisenerzpreise, was die Rentabilität und die Aktienkurse von Unternehmen wie ArcelorMittal und ThyssenKrupp erhöhen dürfte.

"Im April wurden in Deutschland mit 3,7 Millionen Tonnen Rohstahl 4 Prozent mehr erschmolzen als im Vorjahresmonat", teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Freitag in Düsseldorf mit. Aktuell liege der Erzeugung für das Gesamtjahr bei 45 Millionen Tonnen, was einer Kapazitätsauslastung von etwa 90 Prozent entspreche.

Von solchen Zahlen können die europäischen Stahlriesen Italien und Frankreich nur träumen. Dort liegt die Kapazitätsauslastung unter 80 Prozent. Dass es es in Deutschland besser läuft, ist auf ein stärkeres Wachstum zurückzuführen. Gemäß den aktuellen Wachstumsprognosen der EU-Kommission wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,8 Prozent und im nächsten Jahr um 2,0 Prozent zulegen.

Die gute Konjunktur spricht dafür, dass ThyssenKrupp und Salzgitter höhere Stahlpreise bei ihren Kunden aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau durchsetzen können. Darüber hinaus dürften sich die Gewinnmargen der zu Zeiten der Finanzkrisen so arg gebeutelten Stahlunternehmen wegen sinkenden Beschaffungskosten ausweiten.

Eisenerz ist in diesem Jahr bereits um 23 Prozent günstiger geworden. Im letzten Jahr sind die Eisenerzpreise um 7,4 Prozent gesunken. Der wichtige Importpreis für Eisenerz mit einem Gehalt von 62 Prozent am chinesischen Hafen von Tianjin notiert aktuell bei 102,70 US-Dollar pro Tonne. Damit ist der für die Stahlproduktion so zentrale Rohstoff so erschwinglich wie zuletzt im September 2012.

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