Chinas steigende Rohstahlproduktion wird kritisch gesehen

17.07.14

Chinas steigende Rohstahlproduktion wird kritisch gesehen

Chinas Rohstahlproduktion steigt stärker als es vielen lieb ist. Rohstoffanalysten verweisen auf die Überkapazitäten und den mangelnden Willen der Regierung in Peking reinen Tisch zu machen. Unterdessen expandierte die Wirtschaft im Reich der Mitte exakt gemäß den Vorgaben.

Im Juni klettert die Rohstahlproduktion um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, teilte die chinesische Statistikbehörde gestern mit. Insgesamt wurden 69,29 Millionen Tonnen Stahl produziert. Im Mai hatte es lediglich einen Anstieg der Rohstahlproduktion um 2,6 Prozent gegeben.

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"Chinas Führungszirkel hat versprochen die Überproduktion in der Industrie, insbesondere bei der Stahlherstellung, zu reduzieren...", schreibt das Wall Street Journal. "Jedoch haben die Offiziellen bisher davon abgesehen, weil sie um Arbeitsplätze und kommunale Wirtschaftsinteressen fürchten", heißt es ferner.

Unterdessen legte Peking heute neue Wachstumszahlen vor. Gemäß den offiziellen Messungen expandierte die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal mit einer aufs Jahr hochgerechneten Wachstumsrate von 7,5 Prozent. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukt traf damit exakt die Vorgaben der Regierung.

Die chinesische Stahlpreisentwicklung konnte zuletzt trotz der Überkapazitäten zulegen. Der Stahlpreis pro Tonne für den in Shanghai gehandelte Betonstahlkontrakt (Rebar) kletterte seit Anfang Juni von 3.040 Yuan (357 Euro) auf aktuell 3.121 Yuan (370 Euro). Auch die Stahlpreise in Europa und den USA sind am steigen.

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