Stahlpreis stagniert wegen üppigen Importen von Billigstahl
Die Stahlpreisentwicklung tritt auf der Stelle, während der EU-Stahlmarkt mit Importen geflutet wird. Der europäische Stahlverband Eurofer zeigt sich besorgt, weil der tatsächliche Bedarf mit den drastisch steigenden Stahlimporten nicht in Einklang zu bringen ist.Seit fünf Wochen stagnieren die Stahlpreise an den Londoner Metallbörse (LME) bei 440-450 Dollar pro Tonne (1.000 Kg). Bei einem Eurokurs von 1,27 US-Dollar ergibt sich ein Preisniveau von 346-354 Euro.
In den ersten acht Monaten des Jahres seien die Stahlimporte um 21 Prozent gestiegen, meldet Eurofer. Die Einfuhren von Flachstahlprodukten kletterten gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent. Die Importe von Langprodukten, wie Baustahl, erhöhten sich um 49 Prozent.
An der Warenterminbörse in Shanghai sank der meistgehandelte Kontrakt für Januar 2015 für Baustahl (Rebar) am Dienstag auf 2.507 Yuan (321 Euro) pro Tonne. Das war der niedrigste jemals erreichte Stand, seitdem der Handel für Baustahl im 2009 aufgenommen wurde.
Für 2014 erwarte man einen Anstieg des Stahlverbrauchs in der EU um 3,5 Prozent, prognostiziert Eurofer. Hierbei handelt es sich um den tatsächlichen Verbrauch (Apparent Consumption), der sich aus der heimischen Stahlproduktion zuzüglich den Stahlimporten und abzüglich der Stahlexporte errechnet.
"Dies ist genau der Grund, warum wir über den scharfen Anstiegstrend der Importe, den wir seit Jahresbeginn beobachten, so besorgt sind", kommentiert Eurofer-Direktor Axel Eggert. "Niedrigpreisige Stahlimporte profitieren mehr von der gebrechlichen Erholung des EU-Marktes als die inländischen Stahlproduzenten.