Stahlpreise und Stahlmarkt im Juni 2015 - Deutschland III

Deutsche Abnehmer von warm gewalzten Stahl fordern von den Stahlproduzenten niedrigere Verkaufspreise. Vor allem die Stahl-Service-Center drängten auf Preisnachlässe, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Aufgrund von Überkapazitäten kämpften die Distributoren nach wie vor mit niedrigen Wiederverkaufspreisen.

In Nordeuropa ist der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl in den vergangenen Monaten langsam nach unten geschlichen. Zuletzt lag der durchschnittliche Transaktionspreis ab Werk bei 391 Euro je Tonne. Im Februar waren es noch 414 Euro. Der Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl sank von 533 Euro auf 505 Euro.

"Dem Automobilsektor geht es nach wie vor gut, aber die Autohersteller wollen dennoch Preissenkungen für die zweite Jahreshälfte aushandeln", schreibt MEPS mit Blick auf die Marktsituation bei vor Korrosion (Rost) geschützten Stahlprodukten. Für feuerverzinkten Stahl gebe es auf dem deutschen Markt attraktive Angebote von Importeuren.

"Die Krise wird noch ein paar Jahre andauern, auch im besten Fall", sagt Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann dem "Handelsblatt". Das die Stahlkrise in Europa verursachende Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage sei nach wie vor vorhanden. "Es sind ein paar Kapazitäten vom Markt genommen worden, aber nicht genug", so Fuhrmann.