Stahlpreise und Stahlmarkt im September 2015

An der Londoner Metallbörse (LME) notiert der Stahlpreis für Steel Billet weiterhin bei 100 Dollar pro Tonne (89 Euro). Anfang Juni 2015 wurde für Halbzeug aus Stahl noch 275 Dollar (247 Euro) bezahlt. Der mit physischem Stahl unterlegte Kontrakt leidet seit Monaten unter knappen Handelsumsätzen, die auf Probleme mit der Lagerhaltung zurückzuführen sind.

Der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl sinkt an der Warenterminbörse in Chicago (CME) auf 460 Dollar. Die Stahlpreisentwicklung bewegte sich in den letzten vier Wochen um 18 Dollar nach unten. Damit rücken die Rekordtiefs vom Mai 2015 in Reichweite. Damals fiel der Warmbandpreis auf 450 Dollar.

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich überraschend stark eingetrübt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex sank von 52,7 Punkten im Juli auf 51,1 Zähler im August, teilt das Institute for Supply Management (ISM) mit. Volkswirte haben mit einem Wert von 52,6 Punkten gerechnet. Es besteht nun die akute Gefahr, dass der Index in den kommenden Monaten unter die bei 50,0 Punkten liegende Wachstumsschwelle zurückgeworfen wird.

Bei dem Einkaufsmanagerindex für den Euroraum besteht die Gefahr eines Schrumpfens der Industriekonjunktur nicht. Er lag wie von Analysten erwartet im August bei 52,3 Punkten - nach 52,4 Zählern im Juli. Die Industriekonjunktur in Europa bleibt damit auf Expansionskurs.

Die durchschnittlichen Stahlpreise für Flachstahlerzeugnisse gaben seit August 2014 moderat nach, meldet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Sinkende Rohstoffpreise und große Mengen von Stahlimporten übten Abwärtsdruck auf die Stahlpreisentwicklung aus. Obwohl sich das Wirtschaftsklima verbessere, geht MEPS davon aus, dass die Stahlpreise aufgrund des harten Konkurrenzkampfes bis Jahresende noch ein wenig nachgeben werden.