Stahlpreise und Stahlmarkt im Januar 2016

Im Euroraum fand im Dezember 2015 das stärkste Wachstum im Industriesektor seit anderthalb Jahren statt. Der von dem Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe kletterte um 0,4 Zähler auf 53,2 Punkte. Er liegt damit noch ein Stück weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

"Verstärkte Zuwächse bei Produktion, Auftragseingang und Exportneugeschäft sorgten dafür, dass sich das Wachstum des Eurozone-Industriesektors im Dezember weiter beschleunigt hat. Die Produktion wurde im Dezember dank des höheren Gesamtauftragseingangs so stark ausgeweitet wie zuletzt im April 2014".
Markit

In den USA sieht es hingegen düster aus. Dort liegt der von Volkswirten mit Argusaugen beobachtete ISM-Einkaufsmangerindex mit 48,2 Punkten unter der Wachstumsschwelle. Es ist der niedrigste Wert seit Juni 2009. Damals wie heute befanden sich die Vereinigten Staaten in einer Industrie-Rezession.

Der für die Entwicklung der Stahlpreise so wichtige Weltmarktpreis für Eisenerz legt wieder den Rückwärtsgang ein. Der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion sinkt auf 42,10 US-Dollar (39,35 Euro) pro Tonne. Zwischen dem 11. Dezember 2015 und 4. Januar 2016 kletterte der Eisenerzpreis von 38,30 Dollar auf 44,37 Dollar (+15,85%).

Wegen der schwachen Stahlnachfrage Chinas wird der Eisenerzpreis voraussichtlich in den 30-Dollar-Bereich zurückfallen, prognostiziert der Rohstoffchef der Citigroup in Asien, Ivan Szpakowski. "Wir sind extrem negativ für das erste Quartal", lässt sich Szpakowski im "Sydney Morning Herald" zitieren.