Stahlpreise und Stahlmarkt im März 2016

01.03.16

Stahlpreise und Stahlmarkt im März 2016

ArcelorMittal rechnet für das laufende Jahr mit anhaltend niedrigen Stahlpreisen. "Das Management sieht es derzeit als wahrscheinlich an, dass die Stahlpreise mit Blick auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Bedingungen und die Nachfrage zumindest 2016 am unteren Ende bleiben werden ", berichtet eine mit den Vorgängen vertraute Person laut einem Bericht auf "Metal Miner".

Gemäß einer aktualisierten Preismeldung von "The Steel Index" lag der durchschnittliche Verkaufspreis für Warmband in Südeuropa am 19. Februar 2016 bei 289 Euro je Tonne. Das war 1 Euro mehr als in der Woche zuvor. Indes wurde bekannt, dass die Aktivität in der italienischen Industrie im Februar 2016 auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr fiel.

Zum Thema: Diagramme Stahlpreisentwicklung (Euro/Tonne)

Auch der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Euroraum weist eine nachlassende Dynamik auf. Der zentrale PMI-Frühindikator sank auf 51,2 Punkten und steht damit kurz davor unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten zu sinken, was mit einem Abschwung der Industriekonjunktur einher ginge. Deutschlands PMI-Index liegt mit 50,5 Punkten sowohl unterhalb der Industrieaktivität in Italien als auch der des Euroraums.

"In Europa brauchen wir bis zu neun Monate, um Zölle zu erlassen, in den USA viel weniger", zitiert die "Saarbrücker Zeitung" den spanischen Wirtschaftsminister José López. "Wir benötigen viel schnellere und überzeugendere Instrumente, um Billigimporte zu bremsen.", sagte der Wirtschaftsminister gestern bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel, bei dem es um die europäische Stahlindustrie ging.

Kritikern ist neben den langwierigen Verfahrens auf dem Weg zu Strafzöllen die von der EU-Kommission angewendete "Regel des geringsten Zolls" (Lesser Duty Rule) ein Dorn im Auge. Führt sie doch dazu, dass chinesische Stahlimporte lediglich mit Aufschlägen von 14-26% versehen werden. Ohne die Regel, die von der Welthandelsorganisation (WTO) nicht vorgeschrieben ist, würden die Strafzölle bei bis zu 60% liegen.