Stahlpreise und Eisenerz werden in den Keller geprügelt
Auf dem chinesischen Stahlmarkt brennen zu Wochenbeginn die Sicherungen durch. Der meistgehandelte Betonstahlkontrakt sinkt um 6%, woraufhin die Börsenaufsicht in Shanghai den Handel unterbricht. Über das Wochenende veröffentlichte Konjunkturdaten haben gezeigt, dass erhebliche Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung der chinesischen Wirtschaft bestehen.Der Oktober-Kontrakt für Betonstahl sinkt auf 2.037 Yuan (276 Euro) je Tonne. Das ist der tiefste Stand seit zwei Monaten. Auch die Eisenerzpreisentwicklung weitet ihre Verluste aus. Der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung fällt auf 53,50 US-Dollar (47,35 Euro). Vor vier Wochen kostet eine Tonne Eisenerz auf dem Weltmarkt noch 70,46 Dollar (62,35 Euro).
Die chinesische Industrieproduktion lag im April 2016 um 6% höher als im April 2015, teilte die Statistikbehörde des Landes mit. Volkswirte hatten mit einer Zunahme von 6,5% gerechnet. Auch Anlageinvestitionen und Einzelhandelsumsätze fielen schwächer aus als erwartet. Weil an der Zuverlässigkeit chinesischer Konjunkturdaten große Zweifel bestehen, dürften die "wahren Zahlen" noch einmal schlechter sein, als jetzt berichtet.