Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2016 - Roundup 3

Die weltweiten Stahlpreise erhöhten sich im April 2016 um 9,2%. Damit erreicht der von der Metallberatungsgesellschaft MEPS herausgegebene Weltstahlindex den höchsten Stand seit September 2015. Überdurchschnittlich fiel das Plus in Europa aus. Hier kam es zu einem Anstieg der Stahlpreise um 13,4%.

Der durchschnittliche Verkaufspreis für Warmband (5mm x 1200-1500mm) kletterte in Westeuropa zwischen dem 28. März und 25. April 2016 von 368 Euro auf 392 Euro je Tonne (+6,52%), wie ein Preistabelle von "Steel Benchmarkter" zeigt. In Nordeuropa verteuerte sich warmgewalzter Stahl gemäß den Daten von "The Steel Index" von 338 Euro auf 365 Euro (+7,99%).

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Ob die Stahlpreisentwicklung ihren Anstieg fortsetzen kann, ist wegen schlechter Vorgaben aus China ungewiss. Dort kennen die Stahlpreise und Eisenerzpreise im Mai bisher nur eine Richtung: Nach unten. Der in Shanghai meistgehandelte Betonstahlkontrakt für Oktober 2016 sinkt mit 2.407 Yuan (325 Euro) auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Eisenerz verlor in den letzten Tagen 5 US-Dollar auf 60 Dollar je Tonne.

"Überschüssige Kapazität und steigende Exporte von China haben dazu beigetragen, dass sich die Stahlindustrie in ihrem schlimmsten Abschwung seit 50 Jahren befindet", schreibt die "Financial Times". Die Überhitzung der Stahlmärkte könne dazu beitragen, dass in China Hochöfen wieder angestellt werden, um die höheren Gewinnmargen, die mit steigenden Stahlpreisen einhergingen, auszunutzen.

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