Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 9. Juni 2016

Die deutsche Rohstahlproduktion steht vor einer Trendwende. Die Stahlproduzenten erhöhten ihre Erzeugung im Mai 2016 um 4% auf 3,58 Millionen Tonnen. Es ist der erste monatliche Anstieg seit einem halben Jahr. "Damit zeigen sich nunmehr auch bei der Produktion erste Anzeichen für eine Stabilisierung, die durch die Entwicklung im Auftragseingang in den letzten Monaten bereits vorgezeichnet war", kommentiert die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

An der Londoner Metallbörse (LME) gehandelter Rohstahl (Steel Billet) setzt seinen Anstieg auf 125 US-Dollar (110 Euro) je Tonne fort. Damit hat sich der vorwiegend von chinesischen Markteilnehmern gehandelte Knüppelkontrakt binnen einer Woche um 150% erhöht. Noch am 3. Juni 2016 lag der Stahlpreis für Rohstahl lediglich bei 50 US-Dollar (45 Euro).

Deutschlands Exportkunden in der EU lassen die Kasse klingeln: Die Ausfuhren in die EU erhöhten sich im April 2026 um 7,3% gegenüber dem Vorjahresmonat, meldet das Statistische Bundesamt. Bei den Exporten in sogenannte Drittländer wie den USA, China, Brasilien und Russland gab es hingegen ein Minus von 0,7%. Unter dem Strich stieg der Gesamtwert der deutschen Exporte um 3,8% auf 104,3 Milliarden Euro.

Edelstahlproduzenten weltweit versuchten nach einer langen Periode stabiler Preise ihre Verkaufspreise zu erhöhen, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Es werde mehr Edelstahl gekauft. Dies sei aber nicht immer auf eine besser laufende Stahlkonjunktur zurückzuführen. Die Kaufentscheidungen hätten auch mit Lageraufstockungen und der Vorahnung weiter steigender Edelstahlpreise zu tun.

Der Eisenerzpreis hat einen dreitägigen Anstieg von 48,18 US-Dollar auf 52,54 Dollar je Tonne beendet. Aktuell kostet der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung auf dem Weltmarkt 52,10 Dollar. Gemäß den Prognosen Rohstoffexperten der Citigroup wird der Eisenerzpreis in diesem Jahr durchschnittlich bei 49 Dollar und im nächsten Jahr bei 42 Dollar liegen.