Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 1. Juli 2016
Die Stahlpreise legten im Juni zum sechsten Mal in Folge zu. Ein von der Metallberatungsgesellschaft MEPS erhobener Sammelindex für die weltweite Preisentwicklung sämtlicher Stahlprodukte stieg um 0,6%. Aufgrund des mäßigen Ausblicks für die Stahlnachfrage dürfte sich der Anstieg der Stahlpreise nun dem Ende neigen. Die Preise seien am oberen Ende des Zyklus, sagt MEPS.In Europa hat sich zuletzt das Anstiegstempo der Stahlpreise spürbar verlangsamt. In Nordeuropa kletterte der Warmbandpreis zwischen Mai und Juni 2016 lediglich um 8 Euro auf 424 Euro, nachdem er im vorangegangenen Monat um knapp 100 Euro gestiegen war. In Südeuropa pendelt Warmband seit Anfang Mai bei 420-426 Euro.
"Mit der deutschen Industrie ging es im Juni so stark aufwärts wie seit Februar 2014 nicht mehr", berichten der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sowie das Forschungsinstitut Markit. "Die Unternehmen fuhren ihre Produktion im Berichtsmonat so stark hoch wie zuletzt vor über zwei Jahren. Ausschlaggebend hierfür war den Befragten zufolge das kräftige Plus beim Auftragseingang", heißt es ferner.
Während die deutsche Industriekonjunktur mit einem PMI-Indexwert seiner Einkaufsmanager von 54,5 Punkten vorprescht, geht es auch in Italien nach oben. Dort steigt der PMI auf 53,5 Punkten und liegt damit über dem Euroraum-Durchschnitt von 52,8 Punkten. Großes Sorgenkind ist nach wie vor Frankreich. Hier schrumpft die Industrie. Der PMI liegt mit 48,3 Punkten unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Steigende Eisenerz- und Stahlpreise in China sind ein Indiz dafür, dass die Abkühlung der Stahlkonjunktur noch nicht da ist. Eisenerz ist mit 54,20 US-Dollar (48,83 Euro) so teuer wie zuletzt vor fünf Wochen. Der Betonstahlpreis klettert in Shanghai mit 2.295 Yuan (310 Euro) auf den höchsten Stand seit zwei Monaten.