Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 20. September 2016

Betonstahlpreise am purzeln
Der Stahlpreis für Betonstahl (Rebar) der Güte B500C (Durchmesser: 16-20 mm) sinkt auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr. An der Londoner Metallbörse (LME) fällt der Betonstahlkontrakt auf 372 US-Dollar bzw. 332 Euro je Tonne. Auch der meistgehandelte Betonstahlkontrakt in Shanghai taumelt. Er sank in den letzten zwei Monaten von 2.629 Yuan (351 Euro) auf aktuell 2.235 Yuan (299 Euro). Der Exportpreis für Betonstahl ab Schwarzes Meer fiel per 19. September 2016 um 5 Dollar auf 350-360 Dollar (313-321 Euro) fob, meldet Metal Bulletin.

Regel des niedrigeren Zolls ändern
Europas Stahlproduzenten ist sie seit langem ein Dorn im Auge: Die Regel des niedrigeren Zolls verhindert, dass auf dem EU-Stahlmarkt so hohe Schutzzölle möglich sind wie in den USA. Eine Reihe von EU-Staaten, deren Rädelsführer offenbar Großbritannien ist, behinderte bisher eine Verschärfung, die den Weg für höhere Strafzölle auf Importstahl aus China ebnen würde. EU-Kommissionschef Juncker klagte letzte Woche im Europaparlament:

"Die Vereinigten Staaten erheben für Stahleinfuhren aus China einen Zoll von 265%, aber hier in Europa haben einige Regierungen jahrelang darauf gedrungen, die Zölle für chinesischen Stahl zu senken."

Wegen dem Brexit dürfte nun aber Bewegung in die Sache kommen.

Elefantenhochzeit in Chinas Stahlindustrie
Die zwei größten Stahlproduzenten Chinas wollen sich zusammenschließen. Baosteel und Wuhan Iron and Steel wären nach ArcelorMittal der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt. Der Stahlgigant bliebe ein staatliches Unternehmen, weshalb nicht gesagt ist, dass bei einer Fusion der beiden Unternehmen die Stahlproduktion gedrosselt werden würde. Es handelt sich nicht um eine Fusion unter Gleichen. Während Baosteel profitabel ist, häufen sich bei Wuhan Iron an Steel Verluste und Schulden.