Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 24. Oktober 2016

Deutsche Industriekonjunktur macht mächtig Dampf
Die Stimmung in der deutschen Industrie ist so gut wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren. Die stärksten Wachstumsimpulse kommen vom Auftragseingang. "Die Einkaufsmenge wurde enorm ausgeweitet", berichtet IHS Markit ferner. Der von der Konjunkturforschungsfirma herausgegebene Einkaufsmanagerindex (PMI) steigt im Oktober 2016 überraschend deutlich auf 55,1 Punkte. Stahlunternehmen wie ArcelorMittal und ThyssenKrupp liebäugeln nun mit weiter steigenden Stahlpreisen.

Stahpreise steigen nun auch inflationsbedingt
"Aufgrund der Verteuerung von Rohstoffen (insbesondere für Öl und Stahl) und höherer Ausgaben für Löhne und Gehälter erreichte die Inflationsrate im Oktober ein 17-Monatshoch. Zahlreiche Unternehmen gaben die gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter, so dass die Verkaufspreise insgesamt so stark zulegten wie seit Anfang 2014 nicht mehr", fasst IHS Markit die Lage auf dem Beschaffungsmarkt sowie an der Preisfront zusammen.

Anstieg der Stahlpreisentwicklung dürfte weitergehen
Käme es zu einem Comeback der Lohn-Preisspirale, also jenem Phänomen, vor dem die Bundesbank früher so oft warnte, dürften die Stahlpreise weiter nach oben klettern. Die Stahlpreisentwicklung für westeuropäisches Warmband weist in diesem Jahr bereits einen Anstieg von 321 Euro auf 450 Euro je Tonne auf ("Steel Benchmarker"). Warmgewalzter Stahl aus nordeuropäischen Hochöfen hat sich von 315 Euro auf 450 Euro verteuert ("The Steel Index").

Europas Aufschwung verbreitert sich, Frankreich zieht nach
"Deutschland sorgt in der Eurozone im Oktober für das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahresbeginn", streicht IHS Markit heraus. Frankreichs Konjunktur dürfte sich in den kommenden Monaten weiter berappeln, prognostizieren die Forscher. Die konjunkturelle Grundtendenz sei nach wie vor recht kräftig, bestätigt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.