Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 31. Oktober 2016

31.10.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 31. Oktober 2016

Aktuelle Stahlpreise an Rohstoffbörsen
Der Eisenerzpreis steigt zum Monatsultimo auf 63,10 US-Dollar (57,36 Euro) je Tonne. Das ist der höchste Stand seit einem halben Jahr. In China klettert der Stahlpreis für den meistgehandelten Betonstahlkontrakt mit 2.545 Yuan (342 Euro) auf ein 2-Monatshoch. An der Londoner Metallbörse (LME) liegt der Stahlschrottpreis mit 221 Dollar (203 Euro) um 16 Dollar höher als Anfang Oktober 2016. Der LME-Betonstahlkontrakt stagniert hingegen bei 372 Dollar (341 Euro). Der US-Warmbandkontrakt sinkt 4 Dollar auf 492 Dollar je Short Tonne (493 Euro je Tonne).

Stahlpreisentwicklung 2017: Wohin geht die Reise?
In Europa und den USA haben Stahlproduzenten Preiserhöhungen für das Schlussquartal angekündigt. Der Anstieg der Stahlpreise werde aber nicht nachhaltig sein, prognostiziert die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Zentrales Problem blieben die Überkapazitäten. China, das weltweit die Hälfte des Stahls erzeugt, ist der entscheidende Player. Aus dem Reich der Mitte kommen gemischte Signale: Auf der einen Seite hat Peking zugesichert, 150-200 Millionen Tonnen Stahlproduktionskapazität bis 2020 aus dem Markt zu nehmen. Auf der anderen Seite stiegen die chinesischen Stahlexporte in den ersten acht Monaten um 5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Gabriel schießt deutscher Wirtschaft Eigentor
Deutschlands Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel scheint nicht gerade ein Naturtalent zu sein, was interkulturelle Kompetenz und Verhandlungsgeschick angeht. Der Vizekanzler stößt China mit seinen geplanten Investitions-Blockaden vor den Kopf. Peking ist empört und bestellt den deutschen Gesandten ein. Seinen China-Besuch könne sich Gabriel nun gleich schenken, sagen Asien-Experten. Der Vizekanzler werde nichts erreichen, weil er mit seinem unsäglichen Vorgehen bei der Aixtron-Übernahme China in der deutschen Öffentlichkeit an den Pranger gestellt habe. Peking müsse nun sein Gesicht wahren und werde Gabriel, der ein besseres Investitionsklima für deutsche Firmen in China anstrebt, abblitzen lassen.

Warmbandpreise in Europa mit Mehrjahreshochs
Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl in Nordeuropa stieg per 12. August 2016 um 2 Euro auf 421 Euro je Tonne. In Südeuropa gab es einen Anstieg um 4 Euro auf 384 Euro, wie aus Preiserhebungen von "The Steel Index" hervorgeht. Das aktuelle Preisniveau liegt nach Meldungen von Stahl-Service Centern bei etwa 450 Euro (Nordeuropa) und 420 Euro (Südeuropa). Damit ist Warmband so teuer wie seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Empfohlener Beitrag

Der längerfristige Stahlpreis-Ausblick 2025

Die Stahlpreise steigen mit einer Verzögerung von durchschnittlich acht Monaten nach dem Begin eines Aufschwung der deutschen Industrie. Wäh...