Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 14. Dezember 2016

14.12.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 14. Dezember 2016

Stahlpreise: Schere schließt sich
Die Stahlpreise für Warmband (Hot-Rolled Coil) laufen zusammen. Während der Warmbandpreis in Nordeuropa zu Beginn des 4. Quartals auf ein 3-Jahreshoch bei 452 Euro je Tonne gestiegen ist, geht es in den USA bergab. Hier fiel Warmband um 30 US-Dollar auf 510 Dollar je Short Tonne (506 Euro je Tonne). Damit verkleinert sich der Preisabstand auf 54 Euro je Tonne. Im August hatten US-Stahlproduzenten mit 621 Dollar (616 Euro je Tonne) noch knapp 200 Euro mehr erlöst als Hüttenbetreiber in Europa, die für Warmband seinerzeit 419 Euro bekamen.

Industrie schwächt sich ab
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Ausbringungen der Unternehmen im sekundären Wirtschaftssektor sanken im Oktober um 0,1% gegenüber dem Vormonat, meldet das Statistikamt Eurostat. Bei Vorleistungsgütern gab es ein überdurchschnittlich starkes Minus von 0,5%. Das, zusammen mit dem verhaltenen Ausblick der Maschinenbauer, sind Indizien dafür, dass sich die Industriekonjunktur ihr Wachstumstempo verlangsamt.

Eisenerzpreis-Warnung Nr. 2
Der steile Anstieg des Eisenerzpreises sei "fundamental ungerechtfertigt", sagen die Rohstoffeexperten des australischen Finanzkonzerns Macquarie Group laut einer Reuters-Meldung. Der Eisenerzpreis kletterte zuletzt mit 84 US-Dollar (79 Euro) je Tonne auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Vor einem Monat hatte Macquarie bereits ähnlich argumentiert. Seitdem verteuerte sich der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung jedoch um weitere 5%.

Zoff um den Status einer Marktwirtschaft
Neben der Europäischen Union weigern sich die USA und Japan China den Status einer Marktwirtschaft zu verleihen. Dagegen legt Peking nun Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Die Stahlindustrie in den G7-Ländern wird mit Strafzöllen auf Stahlprodukte aus dem Reich der Mitte geschützt. Bekäme China den Status einer Marktwirtschaft, wäre es kaum noch möglich Anti-Subventions-Maßnahmen anzuwenden.